Ektoplasma

Das Wort Ektoplasma wird zusammengesetzt aus dem griechischen ektos - außen und plasma - Gebilde, was etwa bedeutet: nach außen geformte Substanz.
Dieser Begriff hat zwei Bedeutungen:


In der Biologie wird damit die äußere Protoplasmaschicht eines Zellkörpers bezeichnet.


Im Spiritismus ist damit ein hypothetischer Stoff gemeint, der von einem Medium in Trance während einer Séance ausgeschieden wird. Diese Substanz sollen Geister über ihren nicht-physischen Körper drapieren und können dadurch im realen und physischen Universum agieren, so heißt es. Manche Parapsychologen glaubten, dass Ektoplasma die Ursache aller paranormalen Objektbewegungen sei und das Substrat aller Materialisationen. Ebenso soll es die Ursache für Feuer- und Säureunempfindlichkeit und Unverwundbarkeit bei Schamanen, Derwischen oder Yogi sein, wobei vermutet wird, dass die betroffenen Personen das Ektoplasma wie einen Schirm zwischen sich und dem entsprechenden Objekt (z.B. glühende Kohlen) materialisieren.
Kurz, Ektoplasma soll die Grundlage aller Phänomene der physischen Mediumschaft sein.
Eine genaue Erklärung, was Ektoplasma ist, woraus es besteht und wie es genau aussieht, gibt es nicht.

 

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Das Medium Stanislawa P. mit Ektoplasma

 

Es gibt verschiedene Beschreibungen des Stoffes, die zwar ähnlich, aber auch unterschiedlich sind. S. G. Soal , Mathematiker und Parapsychologe, schrieb in seinem Buch "A Survey of the Occult" (1935): "Einige Beobachter bezeichnen es als träge, während andere behaupten, es sei wabbelig und beweglich. Es soll plastisch sein, sich in Hände, Köpfe und sogar vollkommen menschliche oder tierische Wesen umformen. Es kann sich in starre Stöcke verwandeln, die für laute Klopfzeichen gebraucht werden, oder in frei schwebende Träger, die schwereTische in der Luft halten. In der Tat ist die Vielfalt seiner Funktionen genauso erstaunlich, wie es die Veränderungen seiner Erscheinungen sind. Es handelt sich um eine äußerst chamäleonartige Substanz… "
Arthur Conan Doyle beschrieb Ektoplasma als: "viskose-artige, gallertartige Substanz, die sich von jeder bekannten Materieform unterscheidet, die sich verfestigen, oder die man für irgendwelche Zwecke nutzen könnte."
Oft wurde es als gaze-ähnlich beschrieben, oder es wurden Vergleiche mit Verbandsmull oder Mulltüchern gezogen.
Albert Freiherr von Schrenck-Notzing, ein zeitgenössischer Arzt und Psychiater, der den Begriff Teleplasma benutzte, sagte: "Seine Erscheinung wirkt allgemein wie Flüssigkeit, weiße und leuchtende Flocken in Größen von einer Erbse bis hin zu der eines Fünf-Franc-Stücks."
Charles Robert Richet, ein französischer Arzt und Parapsychologe gab folgende Schilderung ab: "In den frühen Stadien sind da immer weiße Schleier und milchige Flecken und die Gesichter, Finger und Zeichnungen formen sich nach und nach inmitten dieser Art gallertartiger Paste, die an feuchten und klebrigen Mull erinnert."
Charles Richet war es auch, der 1905 den Begriff 'Ektoplasma' für diese Substanz prägte.

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Charles Robert Richet, der den Begriff 'Ektoplasma' für die Substanz prägte

 

Weiterhin hieß es über Ektoplasma, dass es aus den natürlichen Körperöffnungen des Mediums ausgeschieden werden konnte - und zwar aus Allen - aber auch vom Scheitel, den Fingerspitzen und anderen Extremitäten. Man beschrieb es nicht nur als leblosen Stoff, der einfach an einer Stelle bleibt, sondern als sich - manchmal sogar recht schnell - über die Körperoberfläche bewegende Substanz, die sich selbst in Formen und Figuren organisierte.
Man sagt, es riecht entweder sehr schlecht und stinke regelrecht, oder es rieche ähnlich wie Ozon, es ist entweder kalt oder warm in der Berührung und erscheint entweder hell und luftig oder klebrig und gelee-artig, mit einer Struktur, die von formlosen Wolken bis hin zu einer netzartigen Membran variiert, die sich in Gliedmaßen, Gesichter oder Körper von Geistern transformieren kann.
Es soll lichtempfindlich sein und sich bei Kontakt mit Licht entweder selbst zerstören, oder in den Körper des Mediums zurückschnellen, wobei es auch Unbehagen, Schmerzen oder sogar Verletzungen auslösen kann.
Ähnliches soll auch bei unerlaubten Berührungen durch andere Teilnehmer der Séancen passieren.
Zur Wende des 20. Jahrhunderts unternahmen zeitgenössische parapsychologische Forscher ernsthafte Versuche, das Phänomen zu erforschen. Doch wegen der angeblichen Licht- und Berührungsempfindlichkeit gibt es keine Untersuchungsergebnisse zur Substanz selbst, da es kaum einem parapsychologischen Forscher bisher gelang, Proben dieses Stoffes zu entnehmen.
Es wurden jedoch einige Theorien und Vermutungen über den Ursprung des Ektoplasmas aufgestellt.
Einige Forscher überlegten, ob es innerhalb des menschlichen Körpers eine Art Fluidum gibt, das sie "psychode", "psychische Kraft" oder "ektenische Kraft" nannten und das freigesetzt werden konnte, um dann Materie zu beeinflussen. Camille Flammarion und William Crookes vertraten diese Ansicht, doch Hereward Carrington, ein späterer parapsychologischer Forscher, zeigte auf, dass diese Kraft rein hypothetisch war und nie tatsächlich entdeckt wurde.
Viele glaubten und glauben, Ektoplasma sei die Substanz, aus der sich der Astralkörper bildet.
Charles Richet sah es als einen Stoff, der möglicherweise allen Menschen innewohnt und der in 'Zeiten von Hysterie' ausgeschieden wird, z.B. durch die Erfahrungen einer Séance.
Man hielt auch für möglich, dass es eine Materialisation des Geistes selbst ist.
Heutzutage hält man es in esoterischen Kreisen für "die dichteste Manifestation von Äther und sehr nahe dem Materiellen und die energetische Ursache für Materialisationen, Telekinese, Poltergeistphänomene und Ähnlichem."
Auf einer Website wird sogar behauptet, man wisse heute, dass Ektoplasma in der Bauchspeicheldrüse produziert würde (!), doch Studien dazu sind nicht bekannt.
Heutzutage ist Ektoplasma kein Gegenstand der Forschung mehr, das Interesse daran ist beinahe völlig verschwunden und seine Existenz ist nicht wissenschaftlich anerkannt.
Der Grund dafür ist sehr weltlich und banal - nämlich Fälschung und Betrug.
Die Wissenschaftler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts untersuchten Ektoplasma vor allem durch Fotografien und Vor-Ort-Beobachtungen und aus den bereits genannten Gründen der Berührungsempfindlichkeit waren authentische Proben des Stoffes kaum zu erhalten.
Die ebenfalls bereits genannte Lichtempfindlichkeit diente als Grund, um viktorianische Séancen in beinahe völliger Dunkelheit durchzuführen. Die schlechten Lichtbedingungen waren eine ideale Grundlage für Betrug. Vor allem, da Ektoplasma schon damals sehr einfach zu fälschen war, z.B. mit Papier, einer Mixtur aus Seife, Gelatine und Eiweiß, Zahnpasta und mit Kartoffelstärke geglätteter Mullstoff, der beliebig auch mit Leuchtfarbe behandelt war. Oft reichten schon gut platzierte Mulltücher.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Gustave Geley (1868 - 1924) beschrieb sein Erlebnis mit Ektoplasma, das während einer Séance mit dem Medium Eva Carrière stattfand. Eine "leuchtende Hand" berührte ihn und tätschelte seinen Arm. Währenddessen sei ein "Tropfen" einer leuchtenden Substanz auf seinen Ärmel gefallen und habe dort noch etwa 20 Minuten lang weitergeleuchtet. Genau dieses Verhalten wäre von einem mit Leuchtfarbe getränkten Stück Gaze zu erwarten.
Das Medium Eva Carrière war bekannt für ihre Materialisationen. Doch die Ektoplasma-Fotografien des Mediums zeigte Spuren von Magazin-Ausschnitten, Stecknadeln und einem Teil einer Schnur. Selbst Schrenck-Notzing, der ihre Phänomene untersucht hatte, gab zu, dass sie hin und wieder vorsätzlich und in betrügerischer Absicht Stecknadeln in den Séance-Raum schmuggelte. Der Bühnenmagier Carlos Maria de Heredia replizierte ihr Ektoplasma mit Kamm, Gaze und einem Papiertaschentuch. Donald West konnte nachweisen, dass die Gesichter, die sich angeblich in Carrières Ektoplasma bildeten und fotografiert wurden, z.T. aus Ausgaben des franz. Magazins "Le Miroir" ausgeschnitten und verwendet worden waren.

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Das Medium Eva Carrière mit dem von ihr 'produzierten' Ektoplasma
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Carlos Maria de Herdia mit gefälschtem Ektoplasma

 

Das dänische Medium Einer Nielsen wurde von Vertretern der Kristiana Universität (Norwegen) untersucht, die nicht nur feststellten, dass sein Ektoplasma gefälscht war, sondern ihn auch beim Verstecken des Ektoplasmas in seinem Rektum erwischten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein berühmtes Medium, das bekannt dafür war, während ihrer Séancen Ektoplasma zu produzieren, war Mina Crandon, die sich als Medium "Margery" nannte. Sie bildete aus ihrem Bauch eine kleine Hand, die in der Dunkelheit winkte. Als Biologen die Hand untersuchen konnten und feststellten, dass es sich um eingeschnittene Tierleber handelte, war dies ihrer Karriere nicht gerade förderlich.
Der Parapsychologe Harry Price bekam angeblich Ektoplasma des Mediums Helen Duncan in die Finger und konnte durch Analyse feststellen, dass sie mit herunter- und wieder hervor gewürgtem Mulltuch betrogen hatte. Außerdem hatte sie Masken und Puppenköpfe als Ektoplasma genutzt.


Die berühmten Ektoplasma-Fotos von Thomas Glendenning Hamilton zeigten, dass es sich dabei um Toilettenpapier mit Magazin- und Zeitungsausschnitten berühmter Leute handelte und Skeptiker nahmen an, dass Hamilton hinter diesem Betrug steckte.

 

Die Medien Rita Goold und Alec Harris verkleideten sich als Ektoplasma-Geister während ihrer Séancen und wurden als Betrüger entlarvt.

S. G. Goal, der Autor von A Survey of the Occult bemerkte, nachdem er die Erscheinung von Ektoplasma beschrieben hatte: "… Und seltsamerweise wurden alle Medien, die den Stoff produzierten, früher oder später des Betrugs angeklagt."
Die Veröffentlichung von betrügerischen Medien und gefälschtem Ektoplasma führte zu schwindendem Interesse und damit zu einem schnellen Rückgang physischer Mediumschaft, doch es gibt auch heute noch vereinzelt Medien, die angeblich Ektoplasma produzieren.

© Angelika Köllner

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!