Das spiritistische Kabinett

Das spiritistische Kabinett, auch Geisterkabinett, oder nur Kabinett genannt, war eine Box oder Kiste, oder auch einfach nur ein von Vorhängen abgegrenzter Teil des Sitzungszimmers bei Séancen. Oft waren sie Teile des eigentlichen Mobiliars oder einfach nur in Türbogen. Sie dienten den physischen Medien als Arbeitsplatz.
Zum Zweck des Kabinetts gibt es verschiedene Erklärungen:
Manche glaubten, dass sich die physische Energie in einem kleinen Raum sammeln muss, damit sie wirksam wird. Angeblich sollte es die spiritistischen Kräfte anziehen und bewahren (Der Paranormalforscher Hereward Carrington verglich das Geisterkabinett mit einer 'spiritistischen Batterie'). Manche meinen, dass das Medium in Trance die Dunkelheit braucht, weshalb es sich im Kabinett aufhält (auch wenn die Manifestationen außerhalb stattfanden).
Skeptiker hielten das Kabinett für eine Kammer zur Aufbewahrung von benötigten Betrugsutensilien, bzw. generell als Betrugsmöglichkeit.

 

Laut manchen Quellen gehen die Wurzeln dieser Idee ca. 500 Jahre zurück, doch im modernen Spiritismus führten die Davenport-Brüder, zwei berühmte Medien das spiritistische Kabinett etwa Mitte der 1850er Jahre ein. Auf die Idee brachte sie ein Teilnehmer ihrer Sitzungen, der sie fragte, ob sie ihre Phänomene auch in einem verschlossenen Kasten produzieren können, was eine betrügerische Absprache mit Komplizen verhindern sollte. Sie bauten ein Holzkabinett, entfachten die Legende, ihr Geistführer (Geistkontrolle/Kontrollgeist) habe sie instruiert, welche Maße das Kabinett haben sollte, und dann arbeiteten sie damit. Sie nahmen im Kabinett Platz, ließen sich fesseln und festbinden und dann wurden die Türen verschlossen. Beinahe sofort zeigten sich physische Phänomene; Musikinstrumente im Inneren des Kabinetts spielten, durch ein Loch in der Tür waren Geisterhände zu sehen, etc.
Dieses Schema wurde auch von anderen physischen Medien übernommen. Nicht alle arbeiteten mit einer Box aus Holz. Manche verbargen sich auch hinter einem Vorhang und produzierten dort ihre Phänomene (siehe die Bilder oben).

 

Kritiker argumentierten - nicht zu Unrecht - dass das Kabinett eher zum Betrügen geeignet war, als Betrug zu verhindern. Fingerfertige, betrügerische Medien konnten leicht aus den Fesseln schlüpfen und kleine Gegenstände z.B. Mulltuch, etc. konnte leicht eingeschmuggelt werden. Manche Bühnenmagier hatten sich der Enttarnung betrügerischer Medien verschrieben. Sie nahmen das spiritistische Kabinett in ihre Bühnenshows auf und machten die Entlarvung zum Teil der Nummer. Allen voran der Berühmteste von ihnen: Harry Houdini.

 

 

Andere Bühnenmagier und Illusionisten übernahmen die 'Nummer' und gaben sie nur mündlich als streng gehütetes Geheimnis an ihre Nachfolger weiter. Manche Illusionisten führen die Nummer noch heute auf.

 

#Kabinett #Medium #Spiritismus #paranormal
Der Bühnenmagier Ken Hartley während seiner Show mit dem Kabinett (Quelle: kenhartley.com)

 

So gut wie alle Medien, die während der Hochzeit des Spiritismus Kabinetts benutzten, wurden des Betrugs überführt oder zumindest verdächtigt.
 
Heutzutage arbeiten nur sehr wenige spiritistische Medien mit Kabinetts.

© Angelika Köllner

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!