Séance / Spiritistische Sitzung

Als Séance bezeichnet man das Treffen einer Gruppe von Menschen, die sich die Kommunikation mit den Geistern Nahestehender, oder übernatürlicher Wesenheiten wünschen und versuchen, Kontakt zu diesen aufzunehmen. Meistens wird dieses Treffen von einem spiritistischen Medium geleitet, das als Vermittler zwischen der Gruppe und den Geistern fungiert. Die Gruppe versucht dabei, das Medium mit ihrer Energie und Konzentration zu unterstützen.
 
Das Wort 'Séance' kommt vom französischen Wort für 'Sitz', 'Sitzung' oder 'sitzen'. Im Französischen ein allgemeiner Begriff, bekam das Wort im Englischen (und auch teilweise im Deutschen) die Bedeutung, die speziell für diese Treffen von Leuten, die sich versammeln, um Botschaften von Geistern zu erhalten, oder einem spiritistischen Medium beim Sprechen mit Geistern und der Weitergabe von Geisternachrichten zuzuhören.
 
Entgegen der allgemeinen Auffassung einer Séance ist es dabei nicht notwendig, um einen Tisch herum zu sitzen und die Hände zu halten. Eine Séance kann an jedem Ort stattfinden, den sich jemand dafür aussucht und an dem sich Menschen zu diesem Zweck versammeln.
So könnte man verschiedene Séance-Durchführungen in vier unterschiedliche Arten unterteilen:

 

 

 

 

 

 

Religiöse Séancen:
In der Religion des Spiritismus ist es generell Teil des Gottesdienstes, mit den Verstorbenen zu kommunizieren. Diese Sitzungen finden normalerweise in gut beleuchteten Kirchen oder im Freien, in sogenannten Spiritisten-Camps statt. Ein bestimmter Geistlicher, oder ein begabtes (Kontakt-)Medium ordnet die Nachrichten der Verstorbenen an die Lebenden zu.
Spiritistische "Nachrichten-Gottesdienste" sind grundsätzlich öffentlich.
Manche der Kirchen im Spiritismus pflegen auch Kontakt zu bestimmten Geistern, die eine historische Beziehung zu der Kirche selbst haben.
In Deutschland ist diese Art von Séance kaum bekannt, da es hier keine offiziellen spiritistischen Religionsgemeinschaften gibt. Spiritismus wird hier eher in kleinen Kreisen oder einzeln praktiziert.
Es handelt sich vorwiegend um ein amerikanisches Phänomen, das sowohl in Nord- als auch in Lateinamerika praktiziert wird.

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Durchführung eines Heilzirkels nach einer Séance in einem Spiritisten-Camp in Wonewoc. Quelle: jsonline.com
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Séance-Raum im Colby Tempel, Cassadaga. Quelle: miamibeach411.com

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Bühnenauftritt von Derek Acorah. Quelle: shropshirestar.com
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'Long Island Medium' Teresa Caputo. Quelle: rantnow.com

 

 

 

 

 

 

 

Mediale Bühnen-Séancen:
Bei dieser Art von Séancen bauen Medien Kontakt zu Toten- oder anderen Geistern auf, während sie vor einem sitzenden, z.T. großen Publikum auf der Bühne stehen. Zwar halten sie keine Séance im wörtlichen Sinne ab, da sie selbst nicht sitzen, es wird aber dennoch so genannt.
Bekannte Medien, die Bühnen-Séancen durchführen, sind z.B. Sally Morgan, Theresa Caputo oder Rosemary Brown.
Kritiker und Skeptiker führen an, dass die Betrugsmöglichkeiten bei diesen Bühnen-Séancen sehr hoch sind.
Jemand, der die Technik des 'Cold Reading' beherrscht, benötigt keine medialen Kräfte, kann diese aber glaubhaft vortäuschen. Auch gibt es die Methode des 'Hot Reading', bei der Besucher der Sèance vorher durch Komplizen des betrügerischen Mediums unauffällig ausgefragt werden. Die so erhaltenen Informationen werden später auf der Bühne benutzt, um den Kontakt vorzutäuschen.
Dennoch erfreuen sich diese Bühnen-Séancen im angloamerikanischen Raum großer Beliebtheit.


 

 

 

 

 

Geführte Séancen:
Sozusagen die "klassische" Séance. Bei dieser Art von Séance sitzen die Teilnehmer in einem abgedunkelten Raum, rund um einen Tisch. "Geführt" wird die Séance typischerweise von einem (angeblichen) Medium, das während der Séance in Trance fallen kann. Theoretisch erlaubt dies den "Geistern" durch den Körper des Mediums zu kommunizieren und ihre Botschaften an die Lebenden weiterzugeben.
Allerdings muss das Medium nicht immer in Trance fallen, es gibt auch andere Kommunikationsmöglichkeiten, wie z.B. automatisches Schreiben oder ein Klopfalphabet. Früher, in der Blütezeit des Spiritismus gehörten auch Levitationen der Möbel oder des Mediums dazu, oder andere physische Phänomene, wie Apporte, Geister-Trompeten, o.ä. Manchmal werden/wurden von den Medien bestimmte Bedingungen gestellt, z.B. dass nicht mehr als 6 - 8 Personen teilnehmen dürfen; dass möglichst einige junge Menschen teilnehmen, da man glaubt, dass die Jugend mehr positive/attraktive Anziehungskraft ausstrahlt; die Teilnehmer sollten nach Geschlecht aufgeteilt sein; es sollten keine Kranken und nicht zu viele neue Teilnehmer dabei sein. Es kann bestimmte Regeln für das Sprechen und Berühren der Teilnehmer untereinander geben. Eine Séance, so wird behauptet, sollte nicht länger als zwei Stunden dauern und in einer Woche sollten nicht mehr als zwei bis drei Séancen durchgeführt werden.
Es heißt, es sei gefährlich, das Medium während der Trance unaufgefordert zu berühren, denn dies könnte zu einer abrupten Rückkehr ins Bewusstsein oder auch potentiell zum Tode führen.
Kritiker führen an, dass es sich evtl. um eine Vorsichtsmaßnahme handelt, da durch eine plötzliche  Berührung ein betrügerisches Medium aus dem Konzept gebracht und so der Betrug auffliegen könnte.
Manche Medien betrachten Musik, Gebete und Konversation als förderlich für die spirituelle Kommunikation. Skeptiker meinen, dies könnte als Deckmantel für betrügerische Geräusche genutzt werden. Auch die richtige Beleuchtung wird als wichtig betrachtet. Bis auf einige Ausnahmen werden die meisten Séancen im Dunklen oder Halbdunklen durchgeführt, was für Kritiker auch als Hilfe angesehen wird, um Betrug zu verdecken.
Auch bei dieser Art von Séance kann das Medium Cold oder Hot Reading, oder andere mentale Tricks und Formen der Bühnenillusionen nutzen, um die Klienten zu betrügen.

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Ausschnitt aus dem Theaterstück BLITHE SPIRIT mit Angela Lansbury
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Filmausschnitt 'Drag Me To Hell'

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Filmszene aus 'Ouija'. Quelle: thewrap.com
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Filmszene aus 'Witchboard' (1986). Quelle: Paranormal Pop Culture

 

 

 

 

 

 

Informell-soziale Séancen:
Diese Art von Séancen wird von Menschen mit Interesse am Okkulten/Paranormalen durchgeführt, ohne Führung und außerhalb eines religiösen Kontextes.
Oft sind nur zwei oder drei Leute beteiligt. Manch einer nutzt diese Art von Séance um sein Verständnis der Bindung zwischen Realität und dem Paranormalen zu vertiefen.
Diese Art von Séance ist es auch, die häufig als "Party-Gag" eingesetzt wird. Hin und wieder mit unangenehmen Folgen für den ein oder anderen Teilnehmer oder Teilnehmerin, wenn diese aufgrund des tiefgreifenden Eindrucks Angststörungen entwickeln oder unter Fehlwahrnehmungen und Halluzinationen leiden. Bei diesen Séancen werden am meisten das Ouija-Board und die Planchette eingesetzt.
Kritiker dieser Art von Kommunikation weisen auf folgende Punkte hin:
 

  •  Die Prämisse, ein Geist bewege die Planchette und buchstabiere die   Nachrichten, wobei die Symbole auf dem Brett verwendet werden, wird dadurch untergraben, dass mehrere Leute ihre Finger auf der Planchette haben, was es einer Person erlaubt, zu buchstabieren was sie will, ohne das die anderen es merken. Dies sei ein allgemeiner Trick, der häufig auf Partys angewendet wird, um die Anwesenden zu erschrecken.

 

  • Der ideomotorische Effekt, oder Carpenter-Effekt. Bei diesem unbewussten Mechanismus bzw. Automatismus führen die Gedanken des Ouijaboard-Nutzers unwissentlich dessen Hand auf der Planchette. Obwohl er oder sie also die Planchette geführt hat, wird der/diejenige jedoch ehrlich glauben, es nicht gewesen zu sein.

 


Forschungen in der Anomalistik haben aufgezeigt, welche Rolle die Suggestion in Séancen spielt.
Die Experimente im Rahmen dieser Forschungen machten deutlich, dass im Séance-Raum Gläubige empfänglicher für Suggestionen sind, die im Einklang mit ihrem Glauben an das Paranormale stehen, als Nichtgläubige. Dies machten sich betrügerische Medien bereits während der Blütezeit des Spiritismus zunutze, die mit Theater-Tricks und Geschicklichkeit erfolgreich die Teilnehmer des Séancen davon überzeugten, dass sie in den dunklen Räumen Geister sehen und hörten. Besonders in Kriegs- und Notzeiten waren die Menschen nur zu bereit, tröstende Botschaften ihrer verstorbenen Angehörigen zu empfangen.

Schon damals gab es Bestell-Kataloge, über die "Séance-Bedarf" bestellt werden konnte, wie z.B. falsche Hände oder zurecht gebastelte Geistertafeln (Schiefertafeln), oder sogar Instruktionen, wie schwebende Tische hergestellt werden, oder wie man Geräusche aus dem Nichts macht und zur "Gedankenübertragung".

 

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Gefunden auf Pinterest.

 

Außerdem tauschten sich Medien untereinander aus und brachten Bücher in Umlauf, die Informationen über die regional Verstorbenen und Teilnehmer, die leichte Ziele waren, enthielten - die sogenannten 'Blue Books'.

© Angelika Köllner

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!