Geisterfotos – Fotos mit nebelhaften Gestalten und Schemen, mit Orbs und merkwürdigen Anomalien – gibt es zuhauf und es werden immer mehr.
Vom rationalen Standpunkt aus gesehen, ist vermutlich nur ein verschwindend geringer Teil dieser Anomalien tatsächlich anomal oder übernatürlich, was heißt, dass keine natürliche Ursache für ‚den Geist‘ auf der Fotografie festgestellt bzw. gefunden werden kann.
Viele Bilder wurden und werden weiterhin absichtlich gefälscht. Durch Programme wie Photoshop und Handy-Apps ist es inzwischen geradezu kinderleicht, Geisterfotos zu fälschen.
Aber wahrscheinlich entstehen die meisten Geisterfotos durch simple Fotografie-Fehler und Fehlinterpretation.
Wir haben unsere eigene kleine Versuchsreihe gestartet und dabei folgende Feststellungen gemacht, durch die die Ursachen für ‚Geisterfotos‘ ganz vereinfacht erklärt werden können:
Die meisten Fotofehler entstehen durch Blitzlichtaufnahmen und nicht abgestimmten Einstellungen der Kamera. Sehr viele Amateur-Fotografen z.B. haben bei ihrer Kamera den automatischen Weißabgleich eingestellt. Diese Einstellung ist nicht immer die Beste und je nach Kameratyp kann dies bereits ausreichen, um Anomalien auf Fotos zu produzieren.
Ebenso können auch Die Einstellung Porträt, Landschaft, etc. für das gewählte Motiv falsch sein, auch hier nutzen Amateurfotografen meist eine allgemein benutzte Einstellung, mit denen die Fotos nach mehrmaligem Ausprobieren schließlich zufriedenstellend entstehen.
Dadurch kann es zu Problemen bei der Fokussierung kommen, wobei dann die Anomalien auftauchen.
Nach unserer Erfahrung sind Handykameras recht anfällig für Fotofehler, wenn die Einstellungen nicht geändert werden können, obwohl sich dies von Generation zu Generation bereits verbessert.
Allgemein gilt, je professioneller die Kamera, desto weniger Fotofehler tauchen auf.
Ein Wort zu Tierhaaren. Es kommt öfter vor, dass eine Identifizierung eines länglichen, leuchtenden Streifens auf einem Foto als Tierhaar abgelehnt wird, mit der Begründung, dass kein Tier im
Haushalt lebe. Hierzu ein kurzer Auszug aus einer Informationsbroschüre für Allergie-Patienten:
Zitat
...Katzenhaare verfangen sich in der Kleidung und werden dadurch z.B. in Schulen und öffentlichen Verkehrsmitteln verteilt. Sie sind deshalb fast überall anzutreffen...
Zitatende
Sicher trifft dies auch auf Hundehaare zu, z.B. von kleinen Hunden, die in Bus und Bahn oft auf den Schoß genommen werden.
Tierhaare können so fein sein, dass sie nur bei sehr genauem Hinsehen bemerkt werden und können tatsächlich einige Zeit in der Wohung herumschwirren, bevor sie durch staubsaugen, -wischen und
Putzen wieder entfernt werden. Daher ist es, auch in einer haustierfreien Wohnung, immer noch wesentlich wahrscheinlicher, zufällig ein Tierhaar fotografiert zu haben, als eine geisterhafte
Entität.
Orbs haben wir außen vor gelassen, da dieses Phänomen bereits ausreichend untersucht worden ist. Man kann durchaus sagen, dass 99% aller Foto-Orbs auf natürliche Ursachen zurückzuführen sind, es handelt sich um Reflexionen von Staub, Pollen, Insekten, etc.
Eine sehr gute Abhandlung über das Phänomen der Orbs gibt es auf der Seite der Southern States Paranormal Society (Link).
Es handelt sich um eine englisch-sprachige Website, wir helfen jedoch gerne bei Verständnis- oder Übersetzungsproblemen.
Wir haben einige Beispiele mit kurzer Erklärung zu einer kleinen Galerie zusammengestellt, die sich kontinuierlich vergrößern wird.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Ansehen!
GEGEN SPUKTOURISMUS!
Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.
Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.
Leute, das geht gar nicht!
Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers
dort aufhält.
Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.
Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.
Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.
Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.
Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.
Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.
Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.
UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.
Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.
Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!
Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.
All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.
Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!
WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!
Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.
Euer Team Ghost Hunter
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Jonas (Freitag, 31 Juli 2015 02:58)
Klasse Sache, euer Test! Ich finde, vorallem das vorletzte Bild könnte durchaus ein Gesicht darstellen, dass den Betrachter grimmig anschaut...Bild 40 könnte im rechten Nebel eine kniende, weinende Person darstellen...so ein Foto auf dem Friedhof ist gleich ein Geist, der um seinen Körper weint! ;)...ist mir aber auch im Winter schon aufgefallen, dass bei Fotos mit Blitz ganz schnell ein Schleier um Kirchtürme und Co liegen kann...sobald man ausatmet! :D Da hab ich auch schon ein paar Leute mit erschrocken, wenn man dann Gestalten hinein interpretieren konnte...also wie gesagt, klasse Test! :)
Team Ghost Hunter (Dienstag, 13 Oktober 2015 17:23)
Vielen Dank für das Feedback und Dein Lob, Jonas :)
Dein Beispiel mit dem Schleier um die Kirchtürme ist prima. Genau das wollen wir mit unseren Fotos verdeutlichen.
Gruß, Angelika | Team Ghost Hunter
Karl (Samstag, 05 März 2016 15:58)
Es kann auch oft gut sein, dass solche angeblichen Geisterbilder durch Langzeitbelichtungen mit der Kamera entstehen. Ich fotografiere selbst gerne mit Langzeitbelichtungen und habe auch schon viel ausprobiert. Zum Beispiel habe ich meine Kamera auf ein Stativ gestllt, meine 15 Sekunden Belichtung (mit Graufilter) eingestellt und ausgelößt. Wenn man sich in diesen 15 Sekunden für sagen wir mal 5 Sekunden ins Bild stellt und dann einen Schritt zur Seite macht und dort stehen bleibt, sieht es am Ende so aus, als wären 2 Gestalten, die leicht transparent scheinen und vielleicht noch etwas verzogen sind auf dem Bild zu sehen. Mit Lichtquellen wie zum Beispiel einer Taschenlampe kann man in der Nacht mit Hilfe von Langzeitbelichtungen auch ganz schöne Bilder malen, da innerhalb der Belichtungsphase jedes Licht aufgefangen und im Endbild zu sehen ist. So kann man zum Besipiel auch mit Licht in der Luft schreiben.
LG Karl.
Daniel Wagner (Dienstag, 20 September 2016 22:38)
Was ist der weiße Umriss?
Team Ghost Hunter (Samstag, 24 September 2016 15:36)
Hallo Daniel,
wenn Du die einzelnen Fotos anklickst, findest Du einen Untertitel, in dem erklärt wird, durch was das Phänomen auf dem Foto entstanden ist.
Gruß Angelika | Team Ghost Hunter
Thomas (Freitag, 06 September 2019 23:33)
Schöner Test. Ich beschäftige mich öfters mal mit dem Thema. Statt dem üblichen Sensationsreport versuche ich auch eher, die Dinge auf natürliche Weise zu erklären. Nicht als aktiver Geisterjäger, sondern mehr für mich selbst in der Theorie. Folgendes Beispiel ist mir selbst mal passiert: Ich habe meinen 16. Geburtstag in Frankreich verbracht. Das war mit einer Jugendgruppe, in der ich damals Mitglied war. Wir gingen an dem Abend zum Strand runter um den Geburtstag zu feiern. Dort machte ich in der Dämmerung dann auch mehrere Fotos von den anderen Jugendlichen. Zuhause angekommen lies ich die Fotos entwickeln. Auf einem der Fotos war dann so eine Art Lagerfeuer zu erkennen, obwohl wir damals gar kein Lagerfeuer gemacht hatten. Zur Auflösung des Phänomens: Das war im Sommer 1994. Damals gab es Fotofilme mit denen man direkt fotografieren konnte. Also wo man keine extra Kamera brauchte. Diese Technik steckte damals in den Kinderschuhen und war auch nicht wirklich gut. Viele meiner gemachten Fotos hatten z. B. einen Rotstich oder sahen andersweitig nicht besonders gut aus. Und natürlich war ich selbst auch kein Profi im fotografieren. Ich denke, dieses Beispiel zeigt ganz gut, wie schnell man diesbezüglich getäuscht werden kann und wie leicht auf Bildern Dinge zu sehen sein können, die in Wahrheit garnicht da waren. Manchmal reicht halt eine einzige zusätzliche Lichtquelle oder wie in meinem Fall, schlechte Technik aus, um irgendwo was übernatürliches rein zu interpretieren. Und das gillt auch andersweitig und ausserhalb von Fotos: Auch Infraschall oder irdische Magnetwellen können eine Ursache sein. Damit lässt sich so mancher Spuk und auch so mancher Poltergeist auf natürliche Art erklären.
LG Thomas