Meine erste Paranormale Untersuchung

Fotografie von "Art of Nine" Janine Huber
Fotografie von "Art of Nine" Janine Huber

Nun ist es also so weit. Der 14.09.14, pünktlich um 15:00 Uhr klingelt es an der Tür. Davor steht meine Teamleiterin Angelika und meine Team-Mitglieder Sunny, Carmen und Mark. Meine erste PU als Ghosthunter. Maaann, was bin ich aufgeregt. Wir gehen in meine Wohnung, in der mein Freund wartet und besprechen die Vorgehensweise bei leckeren selfmade Pizzabrötchen und jede Menge Koffein.

Auf geht’s zur Vorbegehung der von Carmen ausgesuchten Orte. Ein Klostergarten, ein Spielplatz und ein Soldatenfriedhof. Alles bunt bepflanzt und sehr freundliche Orte, die einen Blickfang für Touristen bieten. Selbst der Friedhof wirkt zunächst ansprechend, ist sehr gepflegt, ein Ort der Ruhe.
Fotos werden geknipst, Standorte für ESPs, Kameras und das restliche Equipment festgelegt.

Danach geht es ab ins Café, erst einmal etwas entspannen und aufwärmen. Wann wird’s endlich dunkel? *grumml*
Also geht’s erst mal zurück in meine Wohnung. Reste werden vertilgt, Scrabble wird ausgepackt, 1 – 2 Runden lustige Unterhaltung, man lernt sich besser kennen. Echt ´ne lustige Bande, die da aufeinander trifft. Das wird natürlich auch auf Fotos festgehalten.

Es wird dunkel, die Uhr schlägt 1:00. Yippie, es kann losgehen. Denn wenn Andere gemütlich vorm TV sitzen, oder sich im Bettchen wälzen, dann beginnt unsere Arbeit.
Mein Herzchen buppert.
Ab zum Auto, 5 min. Fahrweg gilt es mit einem Puls von gefühlten 180 Schlägen pro Minute zu überstehen.
Leider ist der Klostergarten verschlossen, also geht’s zum Friedhof.
Was wird uns dort erwarten? Blutverschmierte Zombie-Soldaten???
Nein, Spaß beiseite. Der Friedhof wirkt wie heute Mittag, nur dunkel und düster. Ich verstehe Carmens Bedenken zu ihrer Kindheit.

Equipment wird aufgestellt, Basismessungen durchgeführt, Alle rennen mit verschiedenen Geräten über den Friedhof. Wenn ich es mir so recht überlege… daraus ein Video gemacht, schnelles Vorspulen und mit dem Benni-Hill-Theme hinterlegt… ich drifte schon wieder ab. Naja, so sind wir eben. Bekloppt und nachtaktiv.

Die erste ESP Sitzung beginnt an der Mauer in Main-Nähe.
Ist hier Jemand?
Wer bist Du?
Wie alt bist Du?
Möchtest Du uns etwas mitteilen?
… ertönt es auf dem Friedhof. Totenstille.
Nach gut 20 min. wird das Equipment überprüft, Fotos geschossen. „Immer zwei Fotos hintereinander knipsen“, höre ich Angelika flüstern.

Wir entfernen uns ca. 300 – 400 Meter vom Ort, machen eine kleine Pause, lassen Fotofalle & Co. alleine arbeiten.
Nach einiger Zeit wird eine zweite ESP Sitzung gemacht, dieses Mal bei der Beisetzungshalle.
Ähnliche und gleiche, sowie neue Fragen werden gestellt.

Dann packen wir das Equipment zusammen und ziehen Richtung Spielplatz.
Mittlerweile ist es ca. 3:00 Uhr und die ersten Müdigkeitserscheinungen treten hervor.

Sunny und Angelika verteilen Fotokameras, Messgeräte &  Co. und lassen uns auf den Spielplatz los. Klein-Sandi rennt mit Messgerät natürlich zur Schaukel. Kameras klicken.
Nun starten wir auch eine ESP-Sitzung an dem Ort, auf dem sich Kinder tagsüber vergnügen. Ist vielleicht hier ein Geist, der sein Unwesen treibt? Kobolde? Gnome? Und damit meine ich nicht nur tagsüber. Ich bin gemein. Ich weiß.

Zum Schluss wird Alles wieder zusammengepackt und im Auto verstaut. Kurzes Gespräch, die Rattenbande setzt sich ins Auto und spürt ihre wieder auftauenden Füße. Zum Ende hin wurde es doch ziemlich kalt.
Es war aufregend, kalt, toll, lustig, spannend und ereignisreich. Die Rattenbande zieht sich in ihr Nest zurück und freut sich schon aufs nächste Mal.

 

© Sandrina Beike

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!