Ein altes Haus an einer einsamen Straße. Mitten im Wald, in einer Senke, einem Funkloch. Handys haben keinen Empfang. Seit Jahren steht es leer.
Ein vielversprechendes Objekt für eine Paranormale Untersuchung.

Das Gebäude war als PU-Lokation von einem (ehemaligen) Geisternet-User an Nicole herangetragen worden. Da sie zu dieser Zeit nicht so zur Verfügung stand, trat ich mit dem User in PN-Verkehr und ließ mir von ihm erzählen, warum er den Ort für eine PU geeignet hielt.
Es stellte sich heraus, dass S., unser Klient, ein aktiver Urbexer (Urban Explorer) war und dem Haus mit seiner Gruppe einen Besuch abgestattet hatte. Dabei hatten sie ein Diktiergerät mitlaufen lassen. Auf der Aufnahme hatten sie später ein merkwürdiges Geräusch bemerkt. Sie hatten versucht, dieses Geräusch nachzumachen, doch das gelang ihnen nicht, was sie zu der Feststellung brachte, das Geräusch nicht selbst produziert zu haben. Außerdem, so schrieb S., wären sie schon in einigen Gebäuden gewesen, hätten es aber nirgendwo so unheimlich empfunden, wie dort.
Die Fotos, die er uns zeigte, ließen außerdem auf einen sehr interessanten Ort schließen. Eine PU war dann schnell beschlossene Sache.
Natürlich wollten wir da nicht einfach so einsteigen. Es kostete mich einige Mühe, wenn nicht schon den Eigentümer, so wenigstens jemanden zu finden, der die Interessen des  Eigentümers vertritt. Ihm setzte ich auseinander, was wir vorhatten und er gab uns nach Rücksprache mit seinem Klienten seinen Segen. Zumindest mündlich, mehr war nicht drin. Aber, gemessen an den Erfahrungen, die ich teilweise sonst so gemacht hatte, wenn es um eine PU-Erlaubnis ging, war das schon viel. Jetzt galt es noch, einen Termin zu finden, was auch nicht gerade einfach war. Letztendlich fand die PU dann ohne Timo und Sabrina statt.

Das Gebäude auf der Straße zu finden, war gar nicht mehr so schwer, nachdem ich das Gebäude auf Google-Maps gefunden hatte. Natürlich war es allerdings auch mehr als hilfreich, dass S. mir die Adresse geben konnte.

Startpunkt war bei Sunny und mir zu Hause. Nicole und Chris fanden sich also erst bei uns ein, bevor wir dann gemeinsam weiter fuhren. Wenn man die Strecke kennt, ist es gar nicht so schwer, das Gebäude zu finden. Da wir aber damals nicht im Besitz eines Navis waren, haben wir uns natürlich verfranzt. Ist irgendwie Standard bei uns. Wenn wir eine Strecke zum ersten Mal fahren, verfranzen wir uns.
Diese Location könnte jeden Horror-Fan glücklich machen. Sie liegt wirklich mitten in einem mehrere Quadratkilometer großen, bewaldeten Niemandsland, durch das höchstens drei Straßen führen.

Gegen 19:00 Uhr trafen wir am PU-Ort ein.
Wie soll ich das beschreiben… ich kam mir vor, wie in einem dieser Horrorfilme, die in einer einsamen Waldhütte oder so spielen.
Nur, dass es keine Hütte war, sondern ein zweistöckiges Haus.
Man sah ihm deutlich an, dass es nicht mehr bewohnt wurde. Schon länger nicht mehr. Den recht dürftigen Ergebnissen meiner Recherchen nach, war das Haus so um die 100 Jahre alt und bis in die 1990er Jahre in Benutzung gewesen. Es hatte eindeutige Schäden, war aber bei weitem keine Ruine.
Wir warteten auf unsere Klienten, die heute auch als PU-Gäste dabei sein würden. Währenddessen erforschten wir ein wenig die direkte Umgebung. Direkt hinter dem Haus floss ein Bach (früher hatte hier mal eine Mühle gestanden). Um uns herum war ansonsten nur Wald, bis auf die Straße, die direkt am Haus vorbei führte. Auf der anderen Seite ging es ziemlich steil bergauf. Wenn man davon absieht, dass die Straße relativ gut befahren war (es gibt hier ja auch nicht viele andere), war außer uns niemand hier.
Niemand würde uns hören. Niemand wäre hier, wenn wir Hilfe bräuchten. In der Nacht. In der Dunkelheit. Aber ich schweife ab.
Wir fotografierten das Gebäude schon mal von außen, aus allen möglichen Blickwinkeln. Etwa eine Viertelstunde später trafen dann auch S., seine Freundin und seine Freunde A. und N. ein.
Die Begrüßung fiel recht knapp aus, denn wir wollten das restliche Tageslicht für die Vorbegehung nutzen.
Auf S. Rat hin hatten wir uns Mundschutz besorgt, den wir nun aufsetzten, da das Innere des Gebäudes offensichtlich von Schimmel befallen war. Der Geruch danach war jedenfalls schon recht intensiv und wir wollten lieber kein Risiko eingehen.
Zuerst wurde der Anbau begutachtet. Die Tür und der Fussboden des Innenraumes waren nicht ebenerdig sondern lagen erhöht. Wir kletterten also eher in das Haus, anstatt es zu ‚betreten‘.  Hinter der Tür lag ein großer Raum, in dem nur etwas Gerümpel stand. Ein Stuhl und sonstiger Krempel. Der Boden war übersät mit diesen kleinen gelben Ü-Eier-Hüllen, was natürlich zu allerlei Spekulationen verleitete. Das ging von Ü-Eier-Paletten, die ‚vom Lastwagen gefallen waren‘  bis hin zu Gummihühnersex.

Ü-Eier-Überraschung zu Beginn der PU. #Ghosthunters #paranormal #Geisterjäger #Ghost
Ü-Eier-Überraschung zu Beginn der PU. #Ghosthunters #paranormal #Geisterjäger #Ghost

 

In diesem Raum gab es sonst nicht viel mehr zu sehen. Wir gingen also weiter in den Keller. Dieser war dermaßen verwinkelt, dass man das Gefühl hatte, sich hier vollständig verlaufen zu können. Die meisten Kammern und Räume waren vollgestopft mit allem möglichen Kram. Eine wahre Fundgrube für Abenteuerlustige. Sogar ich fand es hier ein kleines bisschen unheimlich. Wobei ‚unheimlich‘ nicht ganz das richtige Wort ist. Ich fand den Keller wahnsinnig toll und interessant, aber alleine wollte ich hier nicht sein. Die Treppen waren so schmal, dass keine zwei Personen nebeneinander laufen konnten. Es war unglaublich faszinierend.
Durch diesen krass verwinkelten Teil des Kellers kamen wir schließlich in den Garten hinter dem Gebäude. Neben all dem Gerümpel hier, stand auch ein Grabstein an der Hauswand. WOW, okay!
Wir ergriffen die Gelegenheit zur obligatorischen Raucherpause. Währenddessen unterhielten wir uns über das Haus, darüber, wie begeistert wir GHs davon waren und über die Erlebnisse der Urbexer.

 

Nach ein oder zwei Zigaretten ging es weiter.
Der Keller des Anbaus hing nicht mit dem Keller des eigentlichen Hauses zusammen, sondern war getrennt. Vom Garten aus gab es aber einen Eingang in das ursprüngliche Gebäude. Auch hier in den Räumen standen noch allerhand Möbel und sonstige Gegenstände herum. Ein Raum war wohl mal so etwas wie ein Labor gewesen. Zumindest ließen die Aufteilung der Arbeitsflächen und die Reste der Einrichtung darauf schließen. Wie so oft in leer stehenden Häusern waren auch hier die Randalierer unterwegs gewesen. Fast überall herrschte Chaos.
Regale waren umgeworfen und der Inhalt quer über den Fußboden verteilt. Papiere, alte Monitore, Flaschen, Eimer, alles Mögliche einfach. Interessant fand ich, dass in der Speisekammer und in der Küche teilweise noch uralte Konserven und Eingemachtes herumstanden. Die Küche war so eine typische Restaurantküche, ich fand sie allerdings irgendwie ziemlich klein. Auch Geschirr war noch zu finden. An der Küche vorbei führte ein Gang zur Gaststube. Auch hier standen noch die Möbel, mehrere Tische und Stühle, in der Restaurant-typischen Aufteilung.
Von hier aus kam man in den Keller des Originalbaus. Als Einstieg diente eine Falltür hinter der Theke. Wie cool ist das denn?
Auf diesen Keller war ich wirklich gespannt. Der Keller des Anbaus war schon ‚gruselig‘ gewesen, doch wie S. uns erzählt hatte, sollte uns hier ein recht ungewöhnlicher Anblick erwarten.
Der Weg dorthin war schon abenteuerlich, da man über schwere Möbel hinweg steigen musste, die wir nicht beiseiteschieben konnten. Dann stand man über dieser Falltür und einer ziemlich steilen Holztreppe. Und man sah irgendwie absolut nicht, wohin man da eigentlich hinabstieg. Nicht nur, weil es dunkel im Keller war, sondern auch, weil man quasi auf eine Wand zu ging und sich beim Abstieg echt auf die Stufen konzentrieren musste. Erst unten angekommen konnte man wirklich in den Raum blicken.

 

S. hatte recht gehabt. Der Anblick war nicht nur ungewöhnlich, sondern wirklich erschreckend.
Ein scheinbar menschlicher Unterleib inklusive Beinen in Jeans und Turnschuhen.
Es sah so echt aus, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte.
Unvorbereitet auf diesen Anblick zu treffen, konnte einen sicher fast zu Tode erschrecken. Ich konnte verstehen, warum den Urbexern dieser Ort so merkwürdig erschien.

 

Ein Anblick, bei dem einem der Atem stockte. #Ghosthunters #Geisterjäger #paranormal #ghost
Ein Anblick, bei dem einem der Atem stockte. #Ghosthunters #Geisterjäger #paranormal #ghost

 

Ich musste einfach hingehen und sie anfassen, damit ich mich persönlich davon überzeugen konnte, dass sie nicht echt sind. Dass hier kein Mensch zerstückelt worden war.
Sie lagen in einer Nische, die durch Trennwände auf der linken Seite des Kellers entstanden war und es sah fast so aus, als würden sie aus einer dieser Trennwände herauswachsen. Und tatsächlich waren es keine menschlichen Beine, sondern ein Gebilde aus Draht, Jeans, Turnschuhen und jeder Menge Lack, was das Ganze völlig steif machte. Kein Mensch. So wie S. es versichert hatte. Aber verdammt täuschend echt.
Ansonsten war der Raum leer. Ein typischer Restaurantkeller, mit Anschlüssen für Getränkefässer, etc. Ganz hinten in der Ecke war hinter einer Tür ein winzig kleiner Raum, in dem nur ein Stuhl stand. Interessanterweise hatte dieser Raum die Urbexer mehr verstört, als die Beine im großen Raum davor. Auch hier waren sie nicht sicher, hatten sie etwas Fremdes, Eigenständiges gespürt, oder hatte diese Kammer unbewusste, unangenehme Assoziationen geweckt?
Auch diesen Raum sollten wir genauer unter die Lupe nehmen.

 

 

Der restliche Keller war nicht weniger interessant. Lange, leere Regalwände, ein uralter Eckschrank, gefühlt hunderte von Zeitungen, ein Kühlhaus, dessen Wände recht unappetitlich verschmiert waren, ein Kohlenkeller und eine noch immer gefüllte Vorratskammer. Manches vom Eingemachten sah sogar noch gut aus. Durch die vielen Räume und den Schnitt wirkte auch dieser Keller sehr verwinkelt.

 

Als wir die Vorbegehung abgeschlossen hatten, dämmerte es bereits. Wir waren ziemlich lange im Haus unterwegs gewesen, bestimmt zwei Stunden, und machten daher eine kleine Pause mit Snacks und Getränken, während wir das Vorgehen während der PU besprachen.
Nicole und S. hatten sich Einiges zu erzählen, da sie sich ja bereits kannten.
Ich war schon wieder so auf die PU fokussiert und erpicht darauf, loszulegen, dass die Anderen bald drängte, anzufangen. Natürlich wollte ich keine Spaßbremse sein, aber ich hatte es inzwischen auch schon oft genug erlebt, dass man die Hälfte der Zeit verplappert hat und dadurch kaum etwas zustande gebracht hatte. Das wollte ich vermeiden. Dennoch war es bereits 22:25 Uhr, als wir mit der eigentlichen PU begannen.
Unsere erste Aktion war der Aufbau eines Schattenphänomen-Tests im zweiten Stock vor dem Krankenzimmer. Den Aufbau übernahmen Chris und Sunny, während ich filmte. Begleitet wurden wir von den Gästen A. und M.
Zusätzlich zu diesem Test stellten wir noch die Devils Toy Box auf, versehen mit einem Diktiergerät.
Wir hatten einen schon etwas älteren Camcorder, der nicht mehr ganz rund lief und regelmäßig Sunny und mich in den Wahnsinn trieb, weil er bei jeder PU erst mal streikte. Auch dieses Mal war es nicht anders. Das blöde Ding trieb uns zur Weißglut und es dauerte über eine halbe Stunde, bis das Teil endlich zur Mitarbeit bereit war. Sunny hat da ja generell wirklich eine bemerkenswerte Geduld, obwohl auch ihm schon der Schaum vorm Mund stand.
Das ist halt das Problem, wenn man sich kein neues Equipment leisten kann. Manches muss eben so lange benutzt werden, bis auch das letzte Schräubchen abgefallen ist.
Irgendwann stand der Testaufbau jedenfalls und es konnte weitergehen. Etwa eine Stunde lang ließen wird diesen Test laufen.

 

Für uns war währenddessen wieder Pause. Ja, auf PUs kann es passieren, dass man viel nur rumsteht. Allerdings hatte ich mir dabei ja auch was gedacht. Da uns das Haus völlig unbekannt war, wollte ich erst einmal keine zusätzlichen Unsicherheitsfaktoren schaffen, in dem wir zeitgleich im Haus umher liefen und selbst Geräusche produzierten. Außerdem interessierte mich – und es interessiert mich noch immer – ob Spuk auch dann stattfindet, wenn kein wahrnehmungsfähiges Wesen dabei ist. Ja, ich weiß, das Internet ist voll von Videos von Überwachungskameras, die angeblichen Spuk an menschenleeren Orten festgehalten haben. Aber so lange man da die Hintergründe und Ursachen nicht untersuchen kann, finde ich die Diskussion darüber müßig.
Wenigstens ließ die Situation Nicole und S. weitere Zeit für den Austausch. Natürlich unterhielten wir uns alle, so war‘s ja nicht.

Nach etwa einer Stunde versetzte Sunny den Schattenphänomen-Test auf die Treppe zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss. Im Flur des ersten Obergeschosses stellte er außerdem noch die Fotofalle auf. Den Schattenphänomen-Test auf der Treppe ließen wir ca. eine halbe Stunde lang laufen.

 

 

Danach traten wir endlich selbst in Aktion. Sunny, PU-Gast N. und ich führten eine aktive ESP-Sitzung durch, auf N.s Wunsch in einem der Räume im ersten OG.
Wir stellten unsere „üblichen“ Fragen und ließen auch N. die Möglichkeit, jederzeit einzusteigen. Aber noch hielt er sich zurück.
Ich horchte in mich hinein, wie ich mich fühlte, und wie ich die Stimmung im Haus, bzw. die Atmosphäre empfand. Für mich fühlte es sich einfach nur wie ein leeres Haus an. Ich fühlte mich nicht beobachtet oder unwohl.
Auf unsere Fragen erfolgte während der Sitzung keinerlei Reaktion, aber wir konnten den Rest der Truppe hören, die sich neben dem Haus unterhielt.
Nach ca. zehn Minuten wechselten wir den Standort und führten eine weitere ESP-Sitzung auf der Treppe zwischen dem Erdgeschoss und dem 1. OG durch, dort wo auch die Urbexer ihr merkwürdiges Geräusch aufgenommen hatten.
Das einzige, das bei dieser Sitzung bemerkenswert war, war mein Magen, der aus irgendeinem Grund ununterbrochen Geräusche produzierte. Ich kam kaum dazu, irgendwelche Fragen zu stellen, weil ich mit ständigen Hinweisen auf meinen knurrenden Magen für das Diktiergerät beschäftigt war. Es nervte mich selbst.
Sonst passierte gar nichts. Wir beendeten die ESP-Sitzung etwa nach zehn Minuten und gingen zurück zum Basislager.

 

 

Als Nächstes machte sich PU-Gast A. auf den Weg. Er führte auf eigenen Wunsch im 2. OG, im Krankenzimmer einen Wahrnehmungstest inkl. ESP-Sitzung durch.
Wenn ich mich richtig erinnere, erzählte er uns anschließend, dass er es dort zwar unheimlich gefunden hatte, aber nichts Außergewöhnliches vorgefallen war.
Danach waren Nicole, Chris und PU-Gast S. an der Reihe, die im Bierkeller – der mit den Beinen – eine aktive ESP-Sitzung durchführten. Während dieser Sitzung bemerkte keiner etwas Ungewöhnliches. Da sie schon einmal hier waren, nahmen sie sich auch gleich die kleine Kammer vor, die S. und seine Gruppe so unheimlich gefunden hatten. Der Raum ist so klein, das schon zwei Personen kaum dort reinpassen, also bot sich hier auch wieder die Durchführung von Wahrnehmungstests an.
Als Erste führte Nicole einen solchen Test durch, für ca. fünf Minuten. Sie konnte keine besonderen Wahrnehmungen oder Erlebnisse verzeichnen. Nach ihr traute sich auch S. – und brach nach drei Minuten ab!
Er hatte sich die ganze Zeit dort unwillkommen gefühlt und als er den Eindruck hatte, etwas zupfe an seinem Pullover, war es für ihn vorbei. Er war danach erst einmal völlig fertig und brauchte eine kleine Pause.
Als er mit einiger Zeit Abstand sein Erlebnis resümierte, schloss er aber keinesfalls aus, dass er sich, bedingt durch seine ängstliche Grundstimmung, das Zupfen am Pullover selbst suggeriert hatte. Je länger er darüber nachdachte, desto weniger meinte er, ein paranormales Erlebnis gemacht zu haben.
Nun ja, das ließ sich vielleicht nachprüfen. Nicole, Sunny und ich machten es uns nun auch im Bierkeller gemütlich. Sunny setzte sich in die Kammer und führte ebenfalls einen Wahrnehmungstest durch.
Nicole und ich wanderten in dieser Zeit von hier in den nächsten Kellerraum und hielten eine passive ESP-Sitzung ab, d.h. wir ließen ein Diktiergerät auf Aufnahme mitlaufen, stellten aber keine Fragen.
Wir hatten die Taschenlampen abgeschaltet. Es war stockfinster, man konnte nicht die Hand vor Augen sehen.
Wir hörten Sunnys Stimme aus der Kammer, als er beschrieb, wie es ihm ging und was er wahrnahm.
Ich selbst konzentrierte mich auf die Zeit zwischen seinen Sätzen. Und auf das, was um mich herum vorging.
War etwas zu hören, wenn Sunny still war?
Fühlte ich mich beobachtet?
Fühlte ich Temperaturschwankungen?
War sonst aus dem Haus irgendwas zu hören?
Wenn ich mich recht erinnere, hatte Nicole irgendwie einen Zug zum Regal hinter uns an der Wand, aber was und warum, wusste sie selbst nicht so genau. Wir richteten dann beide nochmal unsere Aufmerksamkeit auf diesen Bereich. Ohne Ergebnis.
Sunny beendete seinen Wahrnehmungstest ebenfalls ohne Ergebnis.

 

 

Wir kehrten zurück ins Basislager und berichteten. Es war schon spät in der Nacht und die meisten von uns waren inzwischen müde. Wir führten noch eine Abschlussbesprechung durch und beendeten die PU um ca. 03:00 Uhr.
Eine kleine ungewöhnliche Begegnung hatten wir dann doch noch. Während wir zusammenpackten und uns zum Aufbruch bereit machten, beobachtete uns ein wunderschöner großer Rotfuchs, der mitten auf der Straße stand. Große Sorgen musste er sich da nicht machen, um die Uhrzeit fuhr dort so gut wie kein Auto mehr. Als wir dann in unsere Autos einstiegen, drehte auch er sich um und verschwand in den Wäldern. Irgendwie gab das dem Abend noch etwas Mystisches und zauberte uns allen ein Lächeln auf die Lippen.

Die Auswertung war spannend, brachte aber keine Hinweise auf paranormale Aktivitäten in diesem Haus.
Es gab keine Auffälligkeiten beim Video-Material.
Es gab keine Auffälligkeiten beim Foto-Material.
Es gab keine Auffälligkeiten beim Audio-Material.
Die Fotofalle war nicht ausgelöst worden.
S. schätzte sein Erlebnis in der Kammer als Fehlwahrnehmung ein.
Was ich allerdings interessant fand, war das ‚Verhalten‘ des Hauses während der Dämmerung und später, als es dunkel war. Während der Dämmerung, als die Temperaturen sanken und die Luftfeuchtigkeit zunahm, war ein stetiges Knacken und Knarzen im Haus zu hören. Dass es früher mal ein Fachwerkhaus gewesen war, hatten wir bei unserer Vorbegehung feststellen können. Das ganze Haus war in der Dämmerung kräftig am Arbeiten. Beim Abhören der Audio-Aufnahmen während des ersten Schattenphänomen-Tests fiel das extrem auf.
Beim Abhören des Audio-Materials vom zweiten Schattenphänomen-Test war es im Gegensatz dazu sehr still.

Für mich war es ein sehr spannender Abend gewesen, mit netten und interessanten Leuten und einer wirklich faszinierenden Lokation.

Ich wäre für eine weitere PU wirklich gerne nochmal dorthin gefahren.  Dann tauchte das Gerücht auf, dass das Haus verkauft worden war. Wir fuhren aus Neugier hin und schauten uns um. Das Haus war noch weiter verfallen. Allerdings waren sämtliche Eingänge verrammelt und die Verkaufsschilder abgenommen.  Also schienen die Gerüchte zu stimmen. Ein schöner Gedanke, das wieder etwas aus dem Gebäude gemacht wird.

© Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!