Das Team von Ghosthunter Germany hatte eine Email aus Bayern erhalten, in der die Betreiberin eines Gestüts/Reiterhofs von ihren Erlebnissen berichtete und um Hilfe bat.

Es gab z.B. eine Stelle in ihrer Reithalle, vor der die Pferde scheinbar grundlos scheuten, stiegen und sich weigerten, weiterzugehen.
Sie hatte selbst ein wenig recherchiert und festgestellt, dass an dieser Stelle vor ca. 200 Jahren offenbar eine Hexe verbrannt worden sein soll. Diese hätte auch den Besitzer des Hofes verflucht. Kein Mann/Niemand solle hier je wieder glücklich werden.
Seitdem war der Hof zweimal in einem Abstand von fast genau 100 Jahren fast vollständig abgebrannt.
In der Reithalle war sie von einem Pferd auf die Hand getreten worden, ohne dass sie ein Pferd wahrgenommen hätte, das nahe genug war, um sie zu treffen.
Sie und ihr Freund hatten beide das Gefühl, dass die Pferde auf einen unbekannten äußeren Einfluss reagierten.
Sie hatten beide ungewöhnliche Kälte-Empfindungen und das Gefühl, beobachtet zu werden.
Beide hatten kurz hintereinander einen Unfall, bei dem sie sich an der Hand verletzten.
Die Klientin schickte Fotos aus ihrem Badezimmer, die ihrer Meinung nach einige Auffälligkeiten zeigten. Sie hatte sie gemacht, als sie sich wieder beobachtet gefühlt hatte.
Sie hatte auch den Eindruck, dass sich die Erlebnisse auf ihre Arbeitsstelle in einem Hotel ausbreiteten. Dort standen vorher geschlossene Türen offen, unter anderen auch das Türchen eines Schlüsselkastens.
Handtücher, die sie ins Regal sortiert hatte, fielen ihr wieder entgegen.
Außerdem berichtete sie noch von einem Erlebnis, dass ihr Freund gemacht hatte, als er alleine auf dem Hof war und den Stall ausgemistet hatte. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, was ihm bereits unheimlich genug war, um eine Raucherpause einzulegen.
Als er den Stall wieder betrat fand er einen Strick säuberlich aufgerollt auf dem Mist in einer Schubkarre liegend. Seiner Meinung nach konnte ihn sonst niemand dort abgelegt haben. Er fuhr mit dem Ausmisten fort und plötzlich bockte das einzige Pferd, das im Stall war in seine Richtung und stieg.
Zwei Boxen weiter entdeckte er eine Staubwolke, die scheinbar in einer Höhe von ca. 1,60 m in der Luft schwebte.  Er sprach die Wolke an und sie fiel in sich zusammen und zu Boden, als hätte jemand einen Eimer Wasser darüber geschüttet. Der Hengst hörte auf zu bocken, drehte sich in eine andere Richtung und begann in diese Richtung zu starren. Kurze Zeit später ertönte in einem anderen Teil des Stalls ein lauter Knall, als hätte jemand eine Stalltür zugeworfen. Gleichzeitig meinte er, einen lauten und wütenden oder schmerzerfüllten Schrei zu hören.

 

Ich stand damals im Mailverkehr mit der Klientin und konnte ihr so schon die eine oder andere Sorge nehmen. Die Auffälligkeiten von ihren Fotos konnte ich ihr z.B. erklären.
Dennoch wollte sie, dass auf jeden Fall eine PU auf ihrem Reiterhof durchgeführt wird.
Die Durchführung dieser PU verzögerte sich unnötigerweise allerdings fast ein dreiviertel Jahr und selbst dann hätten sie Sunny und ich beinahe noch alleine durchführen müssen.  Als es losging waren wir dann doch zu viert. Sunny, Nicole, PU-Gast Steffi und ich.
Es war eine recht lange Fahrt und der Verkehr war teilweise unangenehm staulastig. Dies war die erste PU die offiziell unter meiner Leitung lief und ich war wahnsinnig angespannt und nervös. Ich hatte wirklich Angst, das zu vermasseln. Als Perfektionistin gingen mir tausend Dinge durch den Kopf.
Haben wir an alles gedacht?
Hatten wir alles Wichtige dabei?
Waren wir auch selbst gut genug vorbereitet?
Ich hatte nicht ganz den Eindruck, wenn ich so auf die Rückbank blickte und das machte mich auch etwas ärgerlich. Mir wurde von dort wiederum negativ ausgelegt, dass ich nicht auf Knopfdruck locker und zum Blödeln aufgelegt sein konnte.
(Später erfuhr ich, dass hier noch anderes im Argen lag und dass das Verhalten Absicht war.)
Die Stimmung war zeitweise also eher suboptimal.
Das Gestüt der Klientin liegt wirklich sehr ländlich und beim Versuch, dorthin zu kommen, verfranzten wir uns hoffnungslos. Wir hatten damals auch noch kein Navi. Schließlich riefen wir die Klienten an, die auch anscheinend schon mit sowas gerechnet hatten. Nicht, dass sie uns für zu blöd gehalten hätten, sonder sie wussten, wie schwer es für Ortsfremde war, sich hier zu orientieren, vor allem mitten in der Nacht. Trotz der späten Stunde waren sie so nett und kamen uns abholen.
Die erste Begegnung war schon mal eine richtige Erleichterung für mich. Die Klientin und ihr Freund waren unkompliziert, bodenständig und sehr freundlich.
Da wir mit einem geländegängigen Auto unterwegs waren, ging die restliche Fahrt nun über Schleichwege mitten durch Wald und Feld und dauerte nur noch ein paar Minuten.
Als wir den Hof dann erreichten, war es bereits 0:30 Uhr. Weil A., die Klientin, allerdings am nächsten Tag arbeiten musste, machten wir jetzt noch die Vorbegehung. Aus der Sicht eines Stadtmenschen liegt das Gestüt mitten im Nirgendwo. Etwas außerhalb in Feld und Natur und die nächste Ortschaft ist ein kleines Kaff. Die österreichische Grenze ist nicht weit und man hat ein tolles Alpenpanorama. Eine wirklich wunderschöne Gegend.
Das konnte man allerdings alles erst am nächsten Tag sehen. Aber da war ich hin und weg. Hier hätte ich glatt auch ne Woche Urlaub gemacht.
Zum Gestüt gehören mehrere Gebäude. Ein großes Wohnhaus, in dem A. eine kleine Wohnung im Erdgeschoss bewohnt und in dem auch ihr Vater lebt. Wenn ich mich recht erinnere, gab es wohl auch mindestens eine Mietpartei, zu der aber mit uns kein Kontakt entstand. In einem kleinen Häuschen in einer Ecke des Grundstücks, etwas abseits, lebt eine Tante, die sich viel mit Esoterik beschäftigte, zu der wir aber auch keinen Kontakt hatten.
Weiter gab es noch ein großes Gebäude, in dem sich der Stall und die Scheunen befanden, und die Reithalle, an die auch einige Pferdeboxen angegliedert waren.
In der direkten Umgebung gab es noch 2 – 3 weitere Häuser, die nicht zum Gestüt gehörten und von Nachbarn bewohnt wurden.
Im Stall und in der Reithalle zeigten uns die Klienten, wo sie was erlebt hatten und erwähnten dabei auch, dass die meisten Phänomene zwischen 10:00 und 12:00 Uhr auftraten, wenn außer M. niemand auf dem Hof war. Das ‚passte‘ eigentlich ganz gut, denn so würden wir noch gemütlich in Ruhe frühstücken können, bevor wir loslegten.
Jetzt war der Tag aber lang genug gewesen. A. hatte uns freundlicherweise bereits Hotelzimmer reserviert und führten uns noch zum Hotel. Der Check-in klappte ohne Probleme und die Zimmer waren nett, sauber und hatten alles, was man braucht. Sunny und ich waren echt froh, ins Bett zu kommen und sind dann auch recht schnell eingeschlafen.
An das Frühstück am Samstagmorgen erinnere ich mich kaum. Ich bin morgens nicht immer gleich fit und war sicher auch mit den Gedanken schon wieder weiter. Ich weiß aber noch, dass es am Frühstücksbuffet nichts auszusetzen gab. Möglich, dass ich wieder sehr angespannt war und deshalb nicht besonders locker. Meist entspanne ich mich erst etwas, wenn der Anfang gemacht ist und ich merke, dass alles läuft. Da kommt halt wieder meine perfektionistische Ader durch. Inzwischen arbeite ich auch sehr an mir, meine Anspannung zu Beginn einer PU nicht so raushängen zu lassen und überspiele sie eher. Außerdem ist da inzwischen langsam eine gewisse Routine, dadurch ist es jetzt auch nicht mehr ganz so schlimm.
Nach dem Frühstück machten wir uns gleich auf den Weg. Ich glaube, wir trafen erst etwas nach 10:00 Uhr ein (was mich noch nervöser machte, weil wir mit der verlorenen Zeit bereits hätten arbeiten können und weil das aus meiner Sicht keinen guten Eindruck machte).
Hier trafen wir jetzt auch auf A.s Vater, mit dem wir erst einmal eine ausführliche und sehr interessante Unterhaltung führten.
Die Klientin würde erst wieder am Abend zu uns stoßen, wenn sie ihren Arbeitstag hinter sich gebracht hatte.  Ihr Vater erzählte uns aber interessante Geschichten. Unter anderem sprach er davon, dass es auf dem Hof früher schon einmal gespukt haben sollte. Damals war im Wohnhaus/Haupthaus auch mal eine Kneipe untergebracht. Dort stand auch ein Schrank, dessen Türen sich von alleine bewegt hätten. Dies sei so lange gegangen, bis seine damalige Frau ein Machtwort gesprochen hatte. Danach hatten die Phänomene aufgehört.
Nach diesem Gespräch legten wir mit der Untersuchung los. Für die Basismessungen im Stall teilten Nicole, Steffi und ich uns auf. Dabei fotografierte ich auch ausgiebig. Wir nahmen dabei auch schon den Teil des Stalls in Augenschein, in dem es so geknallt haben sollte.

 

Wir schauten uns die Türen der Boxen hier genauer an. Könnten sie vielleicht durch einen Luftzug bewegt worden sein? Sie waren ziemlich schwer, also schien das eher unwahrscheinlich. Wenn sie zuschlugen, war das Geräusch auch eher ein dumpfer Schlag als ein lauter Knall. Allerdings war dabei auch zu bedenken, dass Geräuschinterpretation immer subjektiv ist. M. bestätigte aber, dass der Knall, den er gehört hatte, anders geklungen hatte.
Während wir Frauen mit den Basismessungen und den Boxentüren beschäftigt waren, positionierte Sunny unser Equipment. Er konzentrierte sich dabei vor allem auf die Bereiche, in denen Phänomene beobachtet worden waren.
Danach ging es weiter in die Reithalle. Auch hier führten wir Basismessungen durch und fotografierten. Unserem PU-Gast Steffi drückte ich hier den Trifeld-Meter in die Hand und schickte sie damit quer durch die gesamte Halle. Vor allem auf die Ecken solle sie auch achten, mit den großen Lautsprecherboxen.
Bevor jetzt jemand aufstöhnt, wegen der Art und Weise, wie wir den Trifeld-Meter benutzen, mir ging es im Moment erst einmal um eine Art Negativ-Messung, denn hier in der Hall dürften keine EM-Felder bzw. EM-Strahlung vorhanden sein. Wir nutzten das Gerät in dem Moment also eher als Detektor. Ich rechnete nicht damit, dass hier was wäre.

Und dann war da doch was.

Steffi stand links vom Eingang in der Ecke. Allerdings war das kein einzelner Ausschlag und auch keine Säule. Das war eher so ein rhythmisches Pochen. Der Ausschlag ging bis etwa 0,4 mG. Ganz schön unheimlich auf den ersten Blick. Sowas hatte ich noch nie gesehen.
Als wir die anderen dazu riefen, damit sie sich das auch ansahen, war es weg. Von jetzt auf eben!
Nun standen wir schön dumm da.
Der Vater der Klientin, der uns in die Reithalle begleitet hatte, musste kurz draußen gewesen sein, denn wir sahen ihn gerade wieder in die Halle reinkommen.  Wir überschütteten ihn mit Fragen.
„Haben Sie draußen was gemacht?“
„Was genau haben Sie gemacht?“
Es stellte sich heraus, dass die Pferdeboxen an der Reithalle mit einem Elektrozaun gesichert waren, der einmal um alle Boxen gezogen worden war. Der Vater hatte eben diesen Elektrozaun abgeschaltet. Wir baten ihn, den Zaun wieder anzuschalten, was er auch tat.
Und siehe da – da war auch der Ausschlag wieder. Wir gingen nach draußen, wo das Kabel angeschlossen war, dort zeigte unser Trifeld einen Wert von 1,0 mG an.
Sunny sah sich das Kabel in der Halle durch die Wandverkleidung hindurch genauer an und stellte fest, dass es durch einen Nagel beschädigt worden war. Wir waren uns alle einig, dass das wohl die Ursache für den Ausschlag sein musste.
Die Ecke, in der wir diesen Ausschlag gemessen hatten, in der auch das Kabel beschädigt war, lag in dem Bereich, in dem auch die Pferde scheuten und stiegen. Wir vermuteten, dass die EM-Strahlung der Grund für das Verhalten der Tiere sein könnte.
Nichtsdestotrotz baute Sunny auch hier wie geplant unser Equipment auf, eine Kamera, die den Bereich erfasste und ein Diktiergerät in der betreffenden Ecke.  Schließlich wollten wir ja nicht einfach so etwas ausschließen.

 

Wir verließen die Reithalle und gingen am Stall vorbei in Richtung Wohnhaus. Vor dem Stall fiel M. dann noch ein, dass auch einmal am Dachbodenfenster des Gebäudes jemand von außen eine Gestalt gesehen haben wollte.
Sunny installiert dort auf dem Dachboden dann noch unsere Fotofalle, stellte einen Camcorder auf und legte ein Diktiergerät ab. Wir sahen uns natürlich alle auch den Dachboden etwas genauer an. Der Boden bestand aus kräftigen Holzbohlen/-planken. Zwischen den Bohlen gab es teilweise schmale Leerräume/Spalten, durch die man in den Stall sehen konnte.
Hier hatte Sunny schon den Gedanken, dass dies auch mit der Staubwolke zu tun haben könnte, die M. unten im Stall gesehen hatte.
Wenn nämlich durch Luftzug oder kleine Tiere Staub und Späne aufgewirbelt wurden, und durch die Spalten gerieselt waren und just in dem Moment die Sonne durch die Stallfenster geschienen war, um dem Ganzen sozusagen noch einen dramatischen Touch zu verleihen, und da M. sozusagen eh schon in Richtung Spuk getriggert war, hatte er das entsprechend gedeutet. Das Equipment stellte Sunny trotzdem auf.

Der Dachboden über dem Stall. Von hier könnte leicht Staub herunterrieseln, der in der Sonne Gestalt annimmt. #Ghosthunters #paranormal #Spuk
Der Dachboden über dem Stall. Von hier könnte leicht Staub herunterrieseln, der in der Sonne Gestalt annimmt. #Ghosthunters #paranormal #Spuk

 

Währenddessen beobachteten wir von außen das Fenster, wobei uns auffiel, dass sich die vorüberziehenden Wolken dort sehr gut spiegelten und man, wie am Himmel selbst, leicht Gestalten und Figuren hinein interpretieren kann. Das war zumindest eine mögliche Erklärung.
Wir ließen unsere Geräte jetzt zwei Stunden lang arbeiten und aufzeichnen. In dieser Zeit konnten wir mit A.s Vater weitere, interessante Gespräche führen. Er konnte uns z.B. genaueres zu der Geschichte mit der Hexenverbrennung erzählen.
Bei der angeblichen Hexe hatte es sich nämlich um eine Magd gehandelt, die sich mit dem Sohn des Gutsbesitzers eingelassen hatte und von ihm schwanger geworden war. Eine Heirat kam natürlich nicht in Frage und so kam es zu Intrigen und Streit, was letztendlich in dieser Verbrennung gipfelte. Doch heißt es, den Fluch hätte sie tatsächlich ausgesprochen.
Ich hätte dem Mann noch ewig zuhören könne, er hatte alle möglichen, spannenden Anekdoten auf Lager. Aber er hatte auch noch viel Arbeit. Ausgerechnet an diesem Tag hatte ein hier untergestelltes Pferd schwere Koliken. Trotz aller Bemühungen musste es am Abend eingeschläfert werden.
Da wir den Betrieb auf dem Hof nicht stören wollten, legten wir eine mehrstündige Pause ein, nachdem wir das Equipment abgebaut hatten. In dieser Zeit schauten und hörten wir schon mal oberflächlich ins gesammelte Material rein, oder versuchten auszuruhen und zu schlafen. Da A. ja auf der Arbeit war, hatte sie uns ihre Wohnung zur Verfügung gestellt. Zwischendurch gab es auch noch ein leckeres Weißwurscht-Mittagessen, gestiftet von A.s Vater.

 

Wir setzten die PU fort, als es bereits dunkel war. Bevor wir zur Tat schritten, sprachen wir genau durch, wie wir jetzt weiter vorgehen wollten. Ich verstehe bis heute nicht genau, was dann schieflief, vielleicht hatten wir alle einen Anfall von spontaner Fremdsprachigkeit, oder so, denn direkt danach griff sich einfach jeder irgendwas und stapfte los. Mein mehrmaliges Hinterherrufen verhallte ungehört in der Dunkelheit.
Dann standen wir alle in der Reithalle, der Aufbau kam völlig ins Stocken und es dauerte trotzdem noch, bis durchsickerte, dass das jetzt einfach scheiße gewesen war.
Zumindest was die Untersuchung betraf, kriegten wir dann aber wieder die Kurve.
Wir bauten hier, an der Stelle, an der die ‚Hexenverbrennung‘ stattgefunden hatte, einen video-überwachten Move-Test auf. Zusätzlich stellten wir die Devils Toy Box dazu und bestückten das Ganze mit einem Diktiergerät.

 

 

Auf dem Dachboden des Stalls installierte Sunny einen Schattenphänomentest, der ebenfalls video-überwacht wurde. Im Stall selbst bauten wir einen Funk- und Schallwellentest auf. In einer mit Schaumstoff ausgekleideten Metalldose steckte ein ebenfalls mit Schaumstoff ausgekleidetes Einmachglas, in dem wir ein Diktiergerät deponierten. Glas, Schaumstoff und die mit Metalldeckel verschlossene Dose sollten sowohl Funk-, als auch Schallwellen weitestgehend abschirmen. Zum Vergleich legten wir offen ein Diktiergerät daneben. Während diese Tests liefen, führten wir im Stall eine aktive ESP-Sitzung durch, zusammen mit M., dem Freund unserer Klientin.
Ich war wie immer sehr gespannt, was jetzt passieren würde, ob wir Kontakt zu jemandem oder etwas bekämen. Auch die Reaktion der Tiere interessierte mich.
DAS war übrigens echt lustig, wenn die Pferde Sunny total interessiert beim Filmen über die Schulter schauten, oder sich fast den Hals verrenkten, um zu beobachten, was wir da eigentlich so trieben.
Während dieser ESP-Sitzungen gab es keine ungewöhnlichen Vorfälle.

 

 

Als wir hier im Stall durch waren, schlug M. vor, auch nochmal die hauseigene Werkstatt genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Vater hatte nämlich sozusagen einfach aufgehört, sie zu benutzen. Zwar nicht von jetzt auf eben, aber er hatte sie einfach immer seltener benutzt, obwohl er sonst immer alles selbst gemacht, bzw. repariert hatte.
A. und M. hatten sich gefragt, ob etwas den Vater aus der Werkstatt vertrieb oder fernhielt.
Klar, dass wir uns das auch ansehen wollten.
Als wir die Räume betraten, fiel uns auf, wie vollgestellt hier alles war. In Regalen, auf den Tischen, alles war voll.
Hinter der Werkstatt befand sich ein weiterer, riesiger Raum, in dem Heu gelagert wurde. Dieser Raum hatte linker Hand einen Durchgang zu einer alten Scheune. Verschlossen wurde dieser durch eine Tür mit Glasfenster. Laut M. war hinter dieser Tür auch schon eine Gestalt gesehen worden.
Wir führten auch hier eine ESP-Sitzung durch.
Ich glaube, Nicole meinte etwas zu hören, dort wo ein großes Tor den Durchgang zurück zum Stall bildete, sonst hörte dort allerdings niemand etwas. Die ESP-Sitzung verlief wieder ereignislos. Keine direkten Reaktionen auf unsere Fragen. Ich glaube, für mich fühlte sich die Scheue auch wieder irgendwie ‚leer‘ an.
Niemand von uns hatte hier oder im Stall irgendwas Ungewöhnliches wahrgenommen.

 

Wir bauten die Tests wieder ab.

Auch A. war jetzt wieder von der Arbeit nach Hause gekommen. Wir fanden uns daher erst einmal vorm Stall zusammen und führten ein ausführliches Gespräch. Wir erzählten ihr genau, was wir bis jetzt alles gemacht und herausgefunden hatten. Es war ein wirklich interessantes Gespräch, im Grunde das erste ausführliche persönliche Gespräch mit unserer Klientin und sie konnte nun detailliert darlegen, warum sie uns gerufen hatte, welche Ängste, aber auch Hoffnungen sie hegte. So sehr sie auch wegen ihrer Erlebnisse beunruhigt war, hoffte sie doch, dass es vielleicht dabei auch um Botschaften zweier älterer, weiblicher Verwandter von ihr ging, die ihr sehr wichtig gewesen waren und deren Ratschlag sie immer sehr geschätzt hatte. Außerdem vermisste sie die beiden Damen einfach.

Auch die Tante, die hier am Grundstücksrand lebte und sehr esoterisch veranlagt war, machte ihr Sorgen, denn diese tat Dinge, die A. nicht verstand und über die ihre Tante nicht reden wollte. A. befürchtete, dass diese esoterischen Handlungen sich gegen die Familie richteten und für die erlebten Phänomene verantwortlich waren, bzw. mit dazu beitrugen.

Ich ließ mir von ihr beschreiben, welche Handlungen sie bei ihrer Tante beobachtet hatte. Da ich mich auch schon recht intensiv mit Esoterik und Magie beschäftigt hatte, konnte ich ihr auch hier einen Teil ihrer Ängste nehmen, indem ich ihr erklärte, was ihre Tante mit dem, was sie tat, bezweckte.

Die relativ ernste Stimmung wurde durch ein paar Hirsche aus einem Gehege in der Nähe aufgelockert, die plötzlich in der Dunkelheit anfingen, rum zu röhren. Ihr Timing war einfach klasse und brachte mich des Öfteren zum Kichern.

Nachdem wir uns soweit ausgetauscht hatten, wollte A. gerne auch nochmal eine ESP-Sitzung durchführen, denn sie hatte einige eigene Fragen, die sie stellen wollte.

Wir kehrten also in den Stall zurück und führten eine weitere Sitzung durch, mit A. als Hauptfragestellerin. Auf diese Sitzung war ich nun sehr neugierig. Würden sich in A.s Gegenwart Phänomene zeigen?

Bemerkenswert ist, dass die untergebrachten Pferde auf A. und ihre Stimme reagierten. Sie schienen sich zu freuen, waren aber auch etwas irritiert, da sie zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt in den Stall kam.

Sonst hatten die Tiere übrigens weder bei der ersten, noch bei dieser ESP-Sitzung ungewöhnlich reagiert und auch sonst den ganzen Tag nicht.

Andere ungewöhnliche Vorkommnisse gab es während dieser Sitzung auch nicht, es blieb alles ruhig. Während des Gesprächs mit A. hatte Sunny bereits so nach und nach die Testaufbauten und das Equipment abgebaut. Nach dieser letzten ESP-Sitzung zusammen mit A. führten wir nur noch ein Abschlussgespräch und beendeten die PU dann um 01:00 Uhr.

Direkt anschließend fuhren wir zum Hotel zurück. Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir alle noch Hunger und fragten dort, ob man denn noch etwas bekommen könnte. Normalerweise wäre wohl die Küche schon zu gewesen, bzw. war sie das wohl auch, aber wir hatten richtiges Glück. Da war wohl irgendwie eine größere Feier an diesem Abend gewesen und es gab noch reichlich Reste von Chili und Gulaschsuppe. Es war so viel da, dass auch jeder von uns noch satt wurde. Danach Bett und Koma.

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück noch einmal aufs Gestüt und verabschiedeten uns. Wir verblieben so, dass sie sich jederzeit melden, sollten ihnen wieder merkwürdige Vorkommnisse auffallen. Wir würden uns auf jeden Fall melden, sobald wir mit der Auswertung fertig wären.

Auf Anraten der Klienten machten wir auf der Rückfahrt einen Schlenker nach Österreich, weil da der Sprit billiger sein sollte. (Später auf der Rückfahrt kamen noch einige, ‚interessante‘ Gespräche zustande.)

Um es kurz zu machen, die Auswertung ergab überhaupt nichts. Keinerlei Hinweise auf Spuk und paranormale Aktivitäten.

Nichts auf dem Foto-Material, nichts auf Video, und nichts auf dem Audio-Material. Die Tests waren unberührt und die Fotofalle war nicht ausgelöst worden. Wir selbst hatten keine außergewöhnlichen Wahrnehmungen oder Erlebnisse gehabt.

Das Verhalten der Pferde ließ sich evtl. auf das angestochene Kabel zurückführen. Wir erfuhren später, dass die Klienten das Kabel repariert bzw. ausgetauscht hatten und sich das Verhalten der Tiere danach wieder normalisierte.

Einiges von dem, was uns die Klienten erzählt hatten, konnte von uns nicht nachvollzogen werden, weil es entweder woanders passiert war, oder während der PU nicht vorkam.

Wir vermuteten, dass die Beschäftigung mit dem Fluch die Klientin so weit beeinflusste, dass sie ihre Erlebnisse und Wahrnehmungen selbst in den Zusammenhang mit dem Paranormalen setzten. D.h. vieles davon waren alltägliche Ereignisse, deren Ursache fehlinterpretiert worden war.

Bei der Gestalt, die im Dachbodenfenster gesehen worden war, handelte es sich unserer Meinung nach ebenfalls um eine Fehlinterpretation, die durch Spiegelung der Wolken entstanden war.

Wir hatten den Vater der Klientin auch wegen der Werkstatt angesprochen. Seiner Aussage nach gab es nichts, was ihn dort fernhielt, außer einer gewissen Faulheit im Alter. Er hatte einfach keine große Lust, dort aufzuräumen, nahm sich aber jetzt doch vor, das mal in Angriff zu nehmen.

Wir besprachen unsere Ergebnisse mit der Klientin und sie war einfach erleichtert darüber, dass es bei ihr keine Anzeichen für Spuk gab.

 

In späteren Gesprächen wurde klar, dass es zu keinen weiteren merkwürdigen Erlebnissen mehr kam.

 

Dies war meine letzte PU zusammen mit dem Team von Ghosthunter Germany.

 

©Angelika Köllner


GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!