Quelle: www.pfalz.de
Quelle: www.pfalz.de

 

 

 

 

 

Ich war damals noch immer bei der GPFH, als Nicole mich auf eine PU von Ghosthunter Germany einlud. Mit dabei waren auch Frank und Dani der Paranormal Research Group Hamburg.
Ich war ziemlich nervös, für mich war das fast sowas wie Prominenz. Wir waren zu viert aus Hessen angereist, Nicole, ihr Mann Chris, Sunny und ich.

Weil ich so angespannt war, kann ich mich kaum erinnern, wie so das Kennenlernen war. Klingt komisch, aber es ist tatsächlich so. Ich kann mich aber erinnern, dass alle sehr locker, sehr freundlich und wirklich lieb gewesen sind. Und dass Dani, weil sie von uns die Kleinste war, im Auto auf den
Hilfssitz im Kofferraumbereich gesetzt wurde. War ein ziemlich lustiger Anblick (sorry, Dani, aber das war echt süß^^).
Es war bereits dunkel, als wir uns auf den Weg zur Burg machten.

Burg Gräfenstein liegt – sehr typisch – auf einem bewaldeten Hügel. Erstmals erwähnt wurde sie 1237. Sie wurde 1525 im Bauernkrieg das erste Mal zerstört. Zehn Jahre später, 1535 wurde sie wieder aufgebaut. Dann, hundert Jahre später, 1635 wurde sie durch einen Brand so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie zur unbewohnbaren Ruine wurde.
Sie hat als einzige deutsche Burg einen siebeneckigen Bergfried, der auch heute noch über eine Wendeltreppe bestiegen werden kann.
1978 bis 1986 wurde Burg Gräfenstein vom Land Rheinland-Pfalz aufwendig restauriert. Heute ist sie frei begehbar und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Zum Glück ist es auch möglich, mit dem Auto bis an die Burg heranzufahren. Dort angekommen, schafften wir als Erstes unser Equipment in den Innenhof der Oberburg, der direkt zum Basislager erklärt wurde.
Ich glaube, von dort machten wir einen Durchgang um und durch die Ruine. Ich fand es bedauerlich, dass die Ruine nachts beleuchtet ist. Andererseits konnten wir, d.h. Frank, Dani, Sunny und ich uns zumindest noch ein gutes Bild dieses Ortes machen, was im Dunklen vielleicht sehr schwer geworden wäre.
Wir stiegen auch auf den Bergfried. Von hier aus waren im Dunkel der Nach die Lichtansammlungen der umliegenden Orte natürlich wunderbar zu sehen. Der Innenhof lag dagegen von hier oben aus völlig im Dunklen. Man konnte überhaupt nicht erkennen, ob und wer sich dort aufhielt. Das Licht der Strahler beleuchtete vorwiegend die äußeren Mauern der Ruine. Der Rundgang bei dem ich versuchte, so viel wie möglich zu fotografieren und alle Infos aufzusaugen, und der Aufstieg auf den Turm können im Grunde auch als Vorbegehung bezeichnet werden. Danach versammelten wir uns im Basislager und besprachen, wie die PU nun durchgeführt werden sollte.
Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass die erfahreneren Ghosthunter die Führung übernehmen und die PU leiten würden, doch es stellte sich heraus, dass Vorschläge, Wünsche und Meinungen von allen Anwesenden willkommen waren und berücksichtigt wurden.
Ich war ein bisschen stolz auf mich, weil ich wohl als Einzige daran gedacht hatte, eine Skizze der Burg mitzubringen. Darauf waren auch die Örtlichkeiten näher bezeichnet, was in dem Moment auf jeden Fall hilfreich war.

Burg Gräfenstein Skizze
Burg Gräfenstein Skizze

Wir einigten uns schließlich auf einige Stellen, an denen ESP-Sitzungen durchgeführt werden sollten und teilten uns auf. Zwischendrin wurden auch immer wieder kleine Sequenzen für die Video-Dokumentation gefilmt.
Ich glaube, ein Diktiergerät wurde zur Audio-Aufnahme im Basislager ausgelegt. Es lief während der ganzen PU. Und eines, welches ebenfalls die ganze Zeit zur Aufnahme lief, trug Nicky während der der vollständigen PU-Zeit.
Nacheinander führten wir unsere ESP-Sitzungen durch. Dani und Timo in einem kleinen Schacht in der Burgmauer, Frank und Sabrina unten im Eingang zum Turm/Bergfried und Nicole und ich auf der Treppe etwa in der Mitte des Bergfrieds. Timo filmte uns dabei.
Für mich war das Ganze wieder äußerst spannend und ich versuchte, auf alle Eindrücke zu achten, die ich so wahrnahm. Ich hörte Sunny im Basislager husten. Ein Käuzchen meldete sich aus dem Wald. Wir fragten nach der Anwesenheit von Geistern. Wir klopften an die Steinmauern und forderten anwesende Geister auf, es uns gleichzutun, oder zu antworten.
Plötzlich bekam ich leichtes Herzrasen und mein Atem beschleunigte sich. Ich horchte in mich hinein. Kam das von mir selbst, oder gab es eine andere Ursache?
Die körperlichen Reaktionen hielten nur kurze Zeit an und verschwanden, als ich ruhig und tief durchatmete und ich kam zum Schluss, dass es sich nur um einen Adrenalin-Ausstoß gehandelt hatte. Ich war eben einfach aufgeregt.
Dann entschlossen wir uns zur Provokation. Wir neckten ins Blaue hinein. Ich fragte den Geist sinngemäß, ob ihm oder ihr auf dem Weg nach oben wohl die Luft ausgegangen ist und er/sie deswegen nicht mit uns in Kontakt treten könne. Das wäre doch eine recht fragwürdige Kondition.
Kurz darauf folgte scheinbar prompt eine Antwort. Timo zuckte und hätte fast den Camcorder verloren, mit dem er uns gefilmt hatte. Das gab helle Aufregung.
Er war überzeugt, dass etwas auf den Camcorder geschlagen hätte. Deswegen sei ihm das Teil fast aus der Hand gefallen. Wir verstärkten daraufhin unsere Bemühungen zur Kontaktaufnahme.
Leider ohne Erfolg. Dann versuchten wir, den Vorfall mit dem Camcorder nachzustellen. Timo hatte sich mit den Ellenbogen auf den Beinen abgestützt, um beim Filmen die Kamera ruhig zu halten und wir probierten, ob er nicht doch vielleicht einfach abgerutscht war. Wir kamen allerdings zu keinem eindeutigen Ergebnis.

Später bauen Timo und Sunny einen Schattenphänomentest am Eingang des Turms auf. Während dieser Video-Aufzeichnungen machten wir eine Pause. Wir tauschten unsere Erlebnisse und Erfahrungen aus, aßen eine Kleinigkeit und tranken Kaffee und Tee.
Ich kann mich nicht daran erinnern, ob wir danach noch viel gemacht haben. So viele Möglichkeiten hatten wir auch gar nicht mehr.
Irgendwann packten wir zusammen und machten uns wieder auf den Weg. Als wir das Basislager im Innenhof verließen, ging dann auch die Beleuchtung aus. Es war 01:00 Uhr.

Später, bei der Auswertung des Materials zeigten sich keine Auffälligkeiten, oder ungewöhnliche Phänomene. Aber ich stellte fest, dass es mir einfach genauso viel Spaß macht, das Material auszuwerten, wie die eigentliche PU vor Ort. Selbst wenn keine paranormalen Phänomene festgehalten werden können, ist es einfach faszinierend zu lernen, wie sich was auf Video und Audio darstellt, und auf was man achten muss. 
Und ich konnte die nächste PU kaum erwarten.

©Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!