Credit: Drew McAdam
Credit: Drew McAdam

 

 

 

Am 09.01.2020 veröffentlichte die Edinburgh Evening News online einen Bericht über eine vermeintliche Geisterfotografie, die im Lauriston Castle entstanden ist.
Das Foto zeigt den Eingangsbereich des Schlosses und die Fenster auf der Frontseite. Auf der linken Bildseite, in einem höher gelegenen Fester neben dem Eingang ist eine Gestalt zu sehen. Sie sieht  wie eine frau, die die zeitgenössische Kleidung eines Dienstmädchens trägt. Sie hat die Hände vor dem Schoss gefaltet oder hält sie zumindest nah beieinander, und schaut aus dem Fenster. Die Gestalt ist nicht transparent oder verwackelt und auch das Foto ist relativ scharf und nicht verwackelt oder verpixelt.

 

Der Fotograf ist Drew McAdams, ein Mentalist aus Schottland. Nach seiner Aussage entstand das Foto, als er am Samstag, den 04.01.2020, kurz vor einem Auftritt im Museum auf dem Gelände spazieren ging und dabei die Umgebung fotografierte. Er habe beim Fotografieren die Gestalt nicht gesehen, sondern sie sei ihm erst später bei der Durchsicht der Fotos am PC aufgefallen. Das Foto wurde von ihm nicht bearbeitet.
Er hätte ziemlich schnell hintereinander Aufnahmen gemacht und bei den anderen Fotos sei die Gestalt nicht zu sehen. Zum Zeitpunkt der Fotografie sei das Museum noch geschlossen und verriegelt gewesen. Kurze Zeit später sei der Verwalter gekommen, um zu öffnen und hätte dabei das Alarmsystem abstellen müssen. McAdam sagte aus, für ihn sehe die Gestalt wie eine reale Person aus und nicht wie eine Schaufensterpuppe. Er kenne das Museum ziemlich gut und es gäbe dort auch keine Schaufensterpuppen.

Quelle: Edinburgh Evening News
Bildausschnitt mit dem vermeintlichen Geist #LauristonCastle #paranormal #ghost #ghosthunters

 

Margaret F. Managerin bei den ‚Museen und Galerien Edinburgh‘ bestätigte der Edinburgh Evening News, dass Lauriston Castle bekannt für seinen Spuk sei. Die Mitarbeiter hörten Schritte und das Rascheln von Seidenkleidern. Manchmal hätten Sie eine Schattengestalt gesehen, die durch die Wand verschwindet. Besucher in den Gärten hätten ebenfalls von einer Schattengestalt berichtet, die einfach verschwinde.

 

 

Lauriston Castle ist ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert, das durch Anbauten im 19. Jahrhundert zu einem Landhaus umgebaut wurde. Zum Schloss gehören umfangreiche Gärten, die heute als öffentliche Parks betrieben werden. Die letzten Eigentümer, Mr. & Mrs. William Robert Reid (Eigentümer von Morrison & Co., einer Möbelschreinerei in Edinburgh) vermachten das Landhaus dem schottischen Staat unter der Bedingung, dass es unverändert erhalten werde. Der größte Teil der Inneneinrichtung stammt aus der Zeit Eduards VII.
Das Landhaus ist heute ein Museum, in dem das ganze Jahr über kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

 

Zum Zeitpunkt, als Drew McAdam das Foto geschossen hat, fand in Lauriston Castle das ‚Magicfest‘ statt, das in der Zeit vom 27.12.2019-05.01.2020 veranstaltet wurde.
Drew McAdam selbst trat bei einer Veranstaltung namens ‚Hogmanay House‘ auf, die von Donnerstag, 02.01. bis Sonntag 05.01.2020 stattfand, immer um 15:30 Uhr,  17:30 Uhr und 19:30 Uhr.
Das Schloss/Museum selbst öffnet um 14:00 Uhr.

Ausschnitt aus der Promotion für das Event auf 'whatsoninedinburgh.co.uk' #LauristonCastle #ghost #ghosthunters #paranormal
Ausschnitt aus der Promotion für das Event auf 'whatsoninedinburgh.co.uk' #LauristonCastle #ghost #ghosthunters #paranormal

 

Meine Meinung zum Foto:

Es handelt sich nicht um ein Geisterfoto.
Die wahrscheinlichste Erklärung ist mMn, dass hier eine Mitarbeiterin des Museums im zeitgenössischen Kostüm fotografiert wurde.

Googlet man nach Lauriston Castle, oder schaut auf die Facebook-Seite, findet man recht schnell Fotos von Veranstaltungen, in denen die Mitarbeiter zeitgenössische Kleidung tragen.
Zwar behauptet McAdam, es hätte sich an diesem Tag zu diesem Zeitpunkt noch niemand im Schloss aufgehalten, da ja noch geschlossen war, aber was liegt näher, als dass sich tatsächlich schon Mitarbeiter eingefunden haben, die Kostümproben oder sonstige Vorbereitungen durchführen, solange noch keine Besucher vor Ort sind.
Auch von ‚Hogmany House‘ am 05.01.2020 gibt es ein Foto von Drew McAdams Auftritt, bei dem sogar eine entsprechend gekleidete Mitarbeiterin im Hintergrund des Fotos an der Wand steht.
Eindeutiger geht es kaum.

Quelle: Facebook
In der Bildmitte eine Mitarbeiterin des Museums im zeitgenössischen Kostüm #LauristonCastle #paranormal #ghost #ghosthunter

 

Mein Fazit:

Kein Geist auf dem Foto, sondern einen lebende Person.
Ich denke, dass dieser Umstand Drew McAdam und dem Museum durchaus bekannt war, aber mit dem Foto ein bisschen Aufmerksamkeit auf Lauriston Castle gelenkt werden sollte.

©Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!