Eine Figur, die aus Träumen in die Realität eindringt und ihren Schöpfer drangsaliert?
Kann das sein?

Am 07.08.2017 postete Adam Ellis, ein amerikanischer Illustrator/Comic-Zeichner, diesen Tweet auf seinem Twitter-Account:

 

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

Übersetzt heißt das etwa:
„Also, mein Appartement wird derzeit vom Geist eines Kindes heimgesucht und er versucht mich zu töten.
Er erschien zuerst in meinen Träumen, aber ich denke, er ist in die wirkliche Welt eingedrungen.
Als ich ihn das erste Mal sah, erlebte ich gerade eine Schlafparalyse und sah ein Kind im grünen Schaukelstuhl am Ende meines Bettes sitzen."

A. Ellis hatte dann ein von ihm gezeichnetes Bild im Comic-Stil getwittert, das den ‚Geist‘ darstellen sollte und einen seltsam deformierten Kopf hatte.

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Der Geist habe ihn eine Weile angestarrt, sei dann aufgestanden und zum Bett geschlurft.
Adam hätte sich wegen der Schlafparalyse nicht bewegen können. Bevor der Geist jedoch das Bett erreicht habe, sei er schreiend aufgewacht.
Er erwähnte auch, dass er des Öfteren Schlafparalysen erlebe, was ihn wirklich nerve.

Einige Tage später habe er dann geträumt, er sei in einer Bibliothek. Ein Mädchen sei zu ihm gekommen und habe ihn gefragt, ob er „Dear David“ gesehen habe. Adam fragte „Wen?“ und das Mädchen wiederholte „Dear David. Du hast ihn gesehen“.
Sie erklärte ihm, ‚Dear David‘ sei tot, erscheine immer um Mitternacht und man könne ihm zwei Fragen stellen, wenn man diese mit „Dear David“ beginne. Er dürfe aber nie versuchen, eine dritte Frage zu stellen, oder ‚Dear David‘ würde ihn töten.
Adam war angeblich sehr erschüttert gewesen und fand es seltsam, zwei Träume zum selben Thema zu haben.

Einige Wochen passierte nichts, dann erschien ‚Dear David‘ wieder in einem Traum. Es war so wie beim ersten Mal, Adam lag im Bett und der Geist saß im Schaukelstuhl und starrte ihn an.
In diesem Traum schaffte es Adam, Fragen zu stellen. Er fragte, wie der Geist gestorben sei und dachte auch daran, die Fragen mit ‚Dear David‘ zu beginnen.
Dann stellte er jedoch noch eine dritte Frage, ohne ‚Dear David‘ zu Beginn. Beides hätte er, laut dem Mädchen im vorherigen Traum, nicht tun dürfen und er wachte erschrocken auf.

Er versuchte herauszufinden, ob es den vom Geist beschriebenen Todesfall tatsächlich gegeben hatte, jedoch ohne Erfolg.

Adam zog dann in ein anderes, größeres Appartement im selben Haus, wo sich die nächsten ein bis zwei Monate anscheinen nichts tat und er auch nicht mehr an ‚Dear David‘ dachte. Er vermutete, dass dieser wegen des Umzugs vielleicht die Spur verloren hatte.

Seit Neuestem passierten aber seltsame Dinge.

Ab hier beschrieb Adam in den nächsten Monaten in seinen Tweets das aus seiner Sicht merkwürdige Verhalten seiner Katzen, die sich jede Nacht gegen Mitternacht vor der Wohnungstür versammelten und auf die Tür, bzw. darunter durch starrten;
Dinge, die ihm in und um sein Appartement auffielen;
Geräusche, das Haus bebte leicht, wie bei einem Erdbeben;
Eine Werkstatt mit Lagerhaus in seiner Nachbarschaft schloss von heute auf morgen;
Dinge fielen in der Wohnung herunter, was er auch mit einer Nanny-Cam einfangen konnte;
außerdem Polaroid-Fotos, auf denen sein Hausflur in Schwärze gehüllt ist;
dass das Licht an seinem TV verrücktspielte;
dass er über eine App ein statisches Geräusch eingefangen hatte, welches nachts um drei auftrat und immer so fünf Minuten anhielt…

Außerdem twitterte er Fotos, die für ihn merkwürdig aussahen und in denen er die Umrisse von ‚Dear David‘ zu erkennen glaubte, oder zumindest ‚menschliche‘ Konturen (Ohren, Kopf, etc.);
Fotos auf denen er Salbei zur Reinigung verräuchert…

Erschrieb, dass er Alpträume habe, die nicht unbedingt etwas mit ‚Dear David‘ zu tun haben und von denen er auch einen beschrieb, nach dem Räuchern träumte er allerdings wieder von dem Geist.

Selbst in seinem Japan-Urlaub fand er an einem Monument eine Figur, die ‚Dear David‘ ähnlich sah.

Nach seinem Japan-Urlaub war es laut seinen Tweets erst einigermaßen ruhig, doch dann erschien ‚Dear David‘ das erste Mal außerhalb seiner Träume. Adam fotografierte ihn auf dem Dach des Nachbarhauses.

 

 

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Danach twitterte Adam wieder über die Träume, die er von ‚Dear David‘ hatte und die immer schlimmer wurden, weil die Gestalt ihm im Bett immer näher kam.
Schließlich twitterte er die Fotos, die seine Story im Netz berühmt machten und dem Fall einige Popularität verschaffte. Der „Nachweis“ dass es ‚Dear David‘ tatsächlich geben sollte.

 

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Die nächsten Tweets beschäftigten sich mit einem vermuteten, von ihm neu entdeckten Kriechgang über seiner Wohnung, den er in seine Überlegungen zum Spuk mit einbezog, da er von dort Geräusche gehört hatte, und seine Untersuchungen desselben.

 

 

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Er fand dort Gegenstände und dachte, dass dies nun den Spuk beenden würde, doch dann, nach fast zwei Wochen Pause, folgten Tweets über nächtliches, verwirrtes Aufwachen und das Gefühl von Bosheit, das er mit ‚Dear David‘ im Zusammenhang sah.
Da er seine Pet-Cam nicht im Schlafzimmer nutzen könne, benutzte er eine App, die alle 60 Sekunden ein Foto macht und ließ sein Handy nun nachts vom Kleiderschrank aus sein Bett fotografieren. Dann beschrieb er dramatisch und mit der Unterstützung dieser Fotos, wie sich die Gestalt Davids in seinem Schlafzimmer materialisierte und bis auf Tuchfühlung an ihn im Bett herankam, die Cam bemerkte und dann als Letztes direkt davor zu schweben schien.

 

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Etwa zwei Wochen später verabschiedete sich Adam über Weihnachten und die Feiertage, die er bei seiner Familie verbringen wolle und am 03.01.2018 meldete er sich mit Tweets und Fotos zurück, die seinen Followern mitteilten, ‚Dear David‘ wäre ihm sogar bis nach Monatana gefolgt.
Dies hätte er zum ersten Mal nachts im Badezimmer bemerkt, wo er sich von draußen beobachtet gefühlt hatte und später hatte er dann kleine Fußspuren im Schnee hinter dem Haus entdeckt, die in einem Graben einfach so endeten.
Wieder zu Hause habe er wieder die Handy-App benutzt, die alle 60 sek. Fotos macht und das letzte Foto der Reihe zeige ‚Dear David‘, der quasi auf auf Adam drauf gefallen sein soll, als dieser im Bett schlief. Adam sei dann aufgewacht, weil er so einen Druck auf der Brust gespürt hatte.

Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead
Quelle: https://twitter.com/moby_dickhead

 

 

Nach zwei weiteren Wochen Unterbrechung meldete sich Adam wieder auf Twitter. Es habe alles irgendwie aufgehört, er habe keine Träume mehr und schlafe wieder durch und er schlafe auch gut. Er fühle sich großartig, aber dennoch werde er das Gefühl nicht los, dass nicht Alles in Ordnung sei. Er habe sowas wie Aussetzer und höre anscheinend Stimmen, obwohl sein Gegenüber nichts sage.
Auf Instagramm sei  auch ein merkwürdiges, fehlerhaftes Foto von ihm aufgetaucht, das beim Hochladen noch völlig in Ordnung gewesen sei.
Er wisse aber eigentlich nicht, ob ihn das Alles noch interessiere, die Dinge seien eigentlich wieder soweit normal.

Wieder knapp zwei Wochen später twitterte Adam ein kurzes Video seiner Katze, die mal wieder vor der Tür saß und sechs Tage später kam nur der Satz: „Alles ist gut“.

Nun teilte er am 07.02.2018 mit, dass er seine Arbeit bei Buzzfeed aufgegeben habe, um sich um persönliche Projekte zu kümmern. Er sei zwar nervös was die Zukunft betreffe, aber er wisse, dass große Dinge auf ihn zukämen.

 

Meine Meinung zu dieser Story

Ich halte diese ganze Geschichte für einen Mix aus Fakt und Fake.

Schauen wir uns Adam Ellis und seine Tweets  etwas genauer an:

Adam Ellis ist Comic-Zeichner bzw. Illustrator. Zwar hatte er bis vor kurzem einen festen Job bei Buzzfeed, brachte aber bereits drei Comic-Bände heraus, die von ihm selbst und den Widrigkeiten seines Lebens handeln.
Seine Comics haben ihre Liebhaber. Aber Adam Ellis steht auch in der Kritik, ihm wird vorgeworfen, dass er für einen Künstler zu viel mit Copy + Paste arbeitet, seine Comics nicht witzig sind und er generell eher ein unausstehlicher Typ sei.

 

Quelle: http://knowyourmeme.com/memes/people/adam-ellis
Quelle: http://knowyourmeme.com/memes/people/adam-ellis

 

 

Ich selbst habe einige seiner Comics angeschaut und muss ehrlich gestehen, dass ich in so gut wie keinem davon wirklich Humor entdecken kann und teilweise auch gar nicht verstehen konnte, was er damit jetzt ausdrücken will.
Ich würde sagen, er war damit also bisher eher nicht erfolgreich.

Vor dem ersten Tweet zu dem Spuk in seinem Appartement hatten Adams Tweets im Schnitt nicht mal 1000 Likes.
Dieser erste Tweet zum Thema erhielt im Gegensatz dazu bisher ca. 80.000 Likes.
Seitdem hält sich die Zahl im Schnitt so etwa bei 2.000 – 5.000. Manchmal auch wesentlich mehr.

Nach seinem ersten Tweet über den Spuk schrieb er weiter, dass er ‚Dear David‘ das erste Mal gesehen hatte, als er eine Schlafparalyse durchmachte.
Wie man heute weiß, ist es durchaus wahrscheinlich, dabei Halluzinationen zu erleben und Fehlwahrnehmungen zu unterliegen.
Die anschließende Geschichte über die weiteren Träume, in denen er erfährt, wie die Gestalt heißt und wie er mit ihr kommunizieren kann und dass er danach natürlich den Fehler begeht, vor dem er gewarnt und der ihn ja das Leben kosten soll, ist so ‚stimmig‘ und klischeehaft, wie man es von typischen Horrorgeschichten kennt. Mir scheint das zu perfekt zu passen.

Im weiteren Verlauf seiner Tweets schafft es Herr Ellis geschickt, Ereignisse, die für sich genommen vielleicht merkwürdig sind (und teils nicht mal das), in einen von ihm subtil hergeleiteten Zusammenhang mit dem Spuk zu bringen.
Einen solchen Zusammenhang herzustellen ist allerdings auch typisch und kann ihm eigentlich nicht mal zum Vorwurf gemacht werden.

Die Vorfälle im Einzelnen:

Die Reaktionen seiner Katzen, die nachts vor der Tür sitzen und miauen, etc. könnten sicher eine ganz banale Ursache haben. Man weiß ja z.B. dass Katzen wesentlich besser hören als Menschen. Adam geht dieser Möglichkeit jedoch nicht mal nach.
Er twitterte ein Bild seiner Katze, die angeblich gerade zur Tür gegangen ist und diese anstarrt. Zur Bestätigung der Uhrzeit (kurz nach Mitternacht) hält er einen alten Wecker mit Zifferblatt ins Bild, der ca. 12:03 Uhr anzeigt. Der Zeitstempel von Twitter zeigt jedoch an, dass dieses Bild um 21:09 Uhr hochgeladen wurde. Eine merkwürdige Diskrepanz, die die Glaubwürdigkeit nicht gerade erhöht, wie auch die „ANOMALIES RESEARCH SOCIETY“ feststellt.

 

Quelle: https://anomaliesresearchsociety.wordpress.com/2017/11/17/dear-david-deconstructed/
Quelle: https://anomaliesresearchsociety.wordpress.com/2017/11/17/dear-david-deconstructed/

 

 

Dass Dinge in seiner Wohnung herunterfallen, kann ebenso ganz banal erklärt werden. Später schrieb Adam ja auch, dass er nahe an einer Bahnstrecke wohnt. Das könnte ebenso auch die Erklärung sein für die Erschütterungen, die er manchmal morgens spürte.
Seine gefilmte Reaktion darauf wirkt auch nicht so richtig authentisch.

Die ersten Fotos, die Adam in diesem gesetzten Zusammenhang twitterte, können ohne Probleme in die Kategorie Pareidolie eingeordnet werden, zumal er so schön mitteilt, was darauf angeblich zu sehen ist.

Die Bilder von seiner Polaroid können sehr einfach gefälscht worden sein. Sogar ohne digitale Hilfe. Einfach durch Abdecken der Linse und mit schwarzem, vor die Tür gespanntem Stoff.
Wobei  man bei der „ANOMALIES RESEARCH SOCIETY“ eher der Meinung ist, die Bilder seien bearbeitet worden.
Schließlich darf man auch nicht vergessen, dass Adam Comics am PC zeichnet und sich als Illustrator sicher auch mit Editierung von Bildern auskennen dürfte.

Adam hält die Spannungskurve seiner Geschichte geschickt aufrecht, in dem er immer wieder in seinen Tweets auf das ‚Dear David‘-Thema zurückkommt, egal was er macht, z.B. mit der Neuanschaffung seiner Polaroid und dem Ausprobieren seiner Pet-Cam vor seinem Urlaub.

Das Video von der Pet-Cam, in dem sich sein Schaukelstuhl von alleine bewegt, kann ebenso leicht gefälscht werden, z.B. mit der klassischen Angelschnur oder etwas ähnlichem.
Natürlich kann man argumentieren, dass etwas keine Fälschung sein MUSS, nur weil es gefälscht werden könnte. Das ist sicher richtig. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit eben wesentlich höher, dass es dann auch tatsächlich gefälscht ist. Da ist dann auch der Kontext wichtig, den man in diese Überlegung mit einbeziehen sollte.

Auch sein ‚gezieltes Nachforschen‘ im Bezug auf den Dachboden hält die Spannung. Wobei das eigentlich kein wirkliches Nachforschen ist. Beim genaueren Überlegen wirkt es eher halbherzig, einfach, damit man etwas zu erzählen hat, um die Geschichte voran zu bringen.

Sehr geschickt sind ebenfalls seine immer wieder eingeworfenen Einwände gegen seine eigene Story, dass z.B. die einzelnen Vorkommnisse für sich ja sicher erklärbar wären, oder dass er selbst nicht wisse, was er von der ganzen Sache halten solle, etc.
Für mich persönlich wurde dieser Teil unglaubwürdig, als ich beim Lesen praktisch voraussagen konnte,  wann der nächste Einwurf in dieser Richtung kommen würde.

Und dann sind da noch die Fotos von ‚Dear David‘. Das erste Foto von ‚Dear David‘ auf dem benachbarten Dach ist interessant, aber wieder leicht zu fälschen. Wer weiß, ob z.B. der Zugang zum Dach nicht ganz leicht möglich ist.
Adam verliert hierzu kein Wort.

Die nächsten Fotos, verblüffen tatsächlich, wenn man nicht von vorne herein Betrug vermuten will.  Allerdings muss leider auch hier gesagt werden, dass eine Fälschung nicht so schwer zu bewerkstelligen wäre.
Für mich persönlich sieht ‚Dear David‘ einfach sehr nach einer Puppe aus, eine ausrangierte Schaufensterpuppe z.B.
Die „ANOMALIES RESEARCH SOCIETY“ ist jedoch der Meinung, es handele sich um eine Ghost-App, konnte diese aber bisher im Angebot nicht finden. Sie sind auch der Ansicht, anhand eines Bildes schlechte Bearbeitung zu erkennen, da die Beine des ‚Geistes‘ sich mit der Bettdecke/Kissen im Vordergrund überlappen, was nicht sein könne, wenn der Geist hinten im Bild auf einem Stuhl sitze und die Beine von dieser Bettdecke oder Kissen überdeckt werden würden.
Adam behauptet, diese Fotos seien entstanden, ohne dass er etwas davon mitbekommen hätte. Dann muss er jedoch entweder schlafgewandelt sein, oder ‚Dear David‘ hat seinen eigenen Fotografen mitgebracht, denn für Selfies sind die Fotos zu weit entfernt und die fotografierende Person muss sich währenddessen bewegt haben. Das ist daran zu erkennen, dass sich der Blickwinkel der Fotos leicht verändert.
Und die Frage, die einen sofort anspringt ist: „Warum um alles in der Welt sollte sich der Geist selbst fotografieren…?

Später folgen dann die angeblichen Fotos einer App, die ca. alle 60 Sekunden ein Foto macht. Auch hier hat die fotografierte Gestalt für mich wieder ziemliche Ähnlichkeit mit einer Puppe. Die Story, die Adam in seinen Tweets hierzu erzählt wird nun endgültig unglaubwürdig.
Der Geist, der Adam ja eigentlich die ganze Zeit über etwas antun müsste, was dieser ja durch seine zu Beginn erzählten Träume suggeriert, steht nun direkt über ihm auf dem Bett, während dieser quasi hilflos schläft, und tut – gar nichts!?
Nun ja, natürlich nicht, da Herr Ellis ja nun ansonsten ‚sterben‘ müsste.
An diesem Punkt verliert er auch bei seinen Followern extrem an Glaubwürdigkeit.

Auch danach, als er aus seinem Urlaub in Montana zurückkehrt und ‚Dear David‘ quasi auf ihn drauf fällt, als Adam in seinem Bett schläft, passiert – nichts!
Zumal auch dieses Foto, welches ja angeblich wieder mit dieser App gemacht wurde, die alle 60 sek. Bilder macht, vom Kleiderschrank entstanden sein sollte. Bloß das der Winkel ein anderer ist als bei den Fotos davor, die von diesem Schrank aus gemacht worden sein sollten.

Und das ist es, was meiner Meinung nach tatsächlich passiert ist: Nichts!

Ich glaube nicht ganz, dass sich Herr Ellis hier von Anfang an einen Riesen-Hoax ausgedacht hat.

Seinen ersten Post über den Spuk in seinem Appartement halte ich sogar für authentisch, den hat er vielleicht sogar ernst gemeint. Dass er die meisten seiner beschriebenen Träume auch tatsächlich so gehabt hat, kann ich mir auch gut vorstellen.

Ich nehme an, dass auf die überwältigende Reaktion zu seinem ersten ‚Spuk-in-meinem-Appartement-Post‘ einfach die Story solange weitererzählt hat, wie sie erfolgreich war, und dabei dann Realität (seine Träume und Schlafparalysen) und Fiktion (die gesamte ‚Dear David‘-Storyline) miteinander vermischt hat. Und dabei war er durchaus kreativ.
Viel länger kann sie aber nun nicht mehr weitergehen, denn so nah, wie ihm ‚Dear David‘ inzwischen gekommen ist, bliebe wirklich in nächster Konsequenz nur noch entweder Adams Tod, oder aber ‚Dear David‘ müsste von ihm Besitz ergreifen.

Da er sicher nicht den Aufwand der Vortäuschung seines eigenen Todes auf sich nehmen und ein neues Leben in Anonymität beginnen, oder aber sich dauerhaft verstellen will, als ‚Besessener‘, wird sicher weder das eine, noch das andere passieren.

Ich vermute, dass man nun, da er seine Arbeit aufgegeben hat und sehr erwartungsvoll von seiner Zukunft spricht,  eine Rezeption der ganzen Geschichte in einer lukrativeren Form, z.B. als Film, Buch oder Comic(-Serie) erwarten kann. Vielleicht hat er jemanden gefunden, der dies produzieren würde.

Ich würde mich persönlich auch eigentlich nicht wundern, wenn er irgendwann vermeldet, dass er das Ganze als Geschichte von Anfang an geplant hatte und mit seiner Twitter-Story testen wollte, wie es ankommt, aber das ist reine Spekulation meinerseits.

Harren wir also der Dinge, die da noch getwittert werden.

©Text: Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!