Die Fox-Schwestern

 

Es ist der Abend des 31.März 1848 in einem Farmhaus in Hydesville bei Rochester, New York. Der Bauer James Fox, seine Frau Margaret und ihre beiden Töchter Margaretta und Chatherine möchten heute abend früh zu Bett gehen. Sie sind müde, die letzten Nächte waren sie bereits von merkwürdigen Geräuschen im Schlaf gestört worden. Aufgrund der Art der Geräusche hält Mrs. Fox sie für die Heimsuchung eines Geistes. Die Mädchen sind durch die Geräusche verängstigt und schlafen deshalb mit im Schlafzimmer der Eltern. Mrs. Fox hat sich gerade hingelegt, als die Geräusche wieder losgehen. Sie beschreibt sie später als anders als Alles, was sie vorher gehört hat.

Die beiden Mädchen hören die Geräusche ebenfalls und versuchen, sie durch Fingerschnippen nachzumachen. Die jüngste Tochter, Catherine (geb. 1837), genannt Kate, ruft: "Hey Mr. Splitfood (Spaltfuß, ein Spitzname des Teufels), mach es so wie ich!" und klatscht in die Hände. Ihr Klatschen wird mit derselben Anzahl von Klopfern beantwortet und als sie innehält, erstirbt auch das Klopfen. Nun probiert es auch Margaretta (geb.1833), genannt Margaret: "Jetzt mach es so wie ich. Zähle eins, zwei, drei, vier!", und es klopft, wie befohlen. Das macht ihr Angst, doch Kate vermutet, jemand spiele ihnen einen Streich, da morgen ja der erste April ist. Mrs. Fox jedoch weiß, dass nur noch ihr Mann im Haus ist und dass er sich solche Scherze nicht erlauben würde.
Mrs. Fox ist nervös, doch sie behält die Fassung und um herauszufinden, ob vielleicht doch jemand einen Streich spielt,  bittet sie leise darum, dass nacheinander die verschiedenen Alter ihrer Kinder geklopft werden (die Foxes hatten sieben Kindern, von denen nur noch die beiden Jüngsten zu Hause wohnten). Ihre Bitte wird nicht nur gehört, sondern auch korrekt beantwortet, immer mit einer Pause dazwischen, um sie auseinander zu halten.
Durch weitere Fragen findet Mrs. Fox heraus, dass es sich bei dem Klopfer um den Geist eines Mannes handelt,  der mit 31 Jahren in diesem Haus ermordet und im Keller vergraben worden war. Zum Zeitpunkt seines Todes habe er eine Familie gehabt, eine Frau und fünf Kinder, zwei Söhne und drei Töchter, die bei seinem Tod alle noch gelebt hatten.
Auf Nachfrage erlaubt der Geist, dass Nachbarn geholt werden und er ist bereit, auch mit diesen zu kommunizieren. Auch die Fragen der Nachbarn werden korrekt beantwortet.
Viele der Nachbarn trauen sich nicht ins Schlafzimmer, doch ein Mr. Duesler setzt sich an das Bett und entlockt dem Geist noch weitere Informationen. So kommt heraus, dass der Geist ein Hausierer namens Charles Rosma gewesen sein will, der vom Vormieter vor etwa fünf Jahren wegen 500 Dollar, die er bei sich trug, ermordet und im Keller vergraben worden sei.
Es kommen noch weitere Nachbarn und viele bleiben die ganze Nacht, um den Phänomenen beizuwohnen. Mrs. Fox verlässt zusammen mit den Mädchen das Haus. Den Tag darauf, am Samstag den 01.April ist das Haus voll mit Nachbarn und Neugierigen. Den ganzen Tag über tut sich nichts, doch am Abend beginnen die Geräusche erneut.
Bereits am Samstagabend haben einige Männer im Keller zu graben begonnen, doch sie geben auf, als sie auf Wasser stoßen.
Den ganzen Sonntag über ist das Klopfen für Alle zu hören, die sich im Haus aufhalten, doch am Abend und in der Nacht bleibt es ruhig. Am Montag setzt das Klopfen wieder ein und es wird die beiden Mädchen Margaret und Kate ihr Leben lang begleiten.

Man ist sich heute darüber einig, dass die Ereignisse, die am 31.März im Haus der Familie Fox stattfanden, als Geburtsstunde des Spiritismus als Bewegung betrachtet werden kann. Außerdem gaben sie den Anstoss zur Bildung der (modernen) Parapsychologie als Wissenschaft, auch wenn diese heute nicht mehr als solche betrachtet wird.
Zwar hatte es vorher schon Geistererscheinungen gegeben, aber eine derart komplexe und unmissverständliche Kommunikation mit 'der anderen Seite' war neu und aufregend, zumal der Anstoss von der Seite der Geister zu kommen schien.
Doch zunächst einmal wurden die beiden Mädchen aus Hydesville fortgeschickt, damit sie dem Trubel entkamen und keine Show-Attraktionen wurden. Margaret wurde bei ihrem Bruder David untergebracht und Kate bei ihrer Schwester Leah (geb. 1814).
Diese Maßnahme brachte jedoch keinen Erfolg. Im Gegenteil, die Geräusche und das Klopfen begleiteten die Mädchen zu ihren jeweiligen Quartieren und es zeigten sich sogar weitere Phänomene, als Leahs Vermieter mit Gegenständen beworfen wurde und unsichtbare Hände die Gäste in der Pension des Bruders anstupsten und zogen.
Deswegen wird heute teilweise angenommen, dass es sich bei manchen Vorkommnissen um Poltergeist-Phänomene handelte, für die eines oder beide Mädchen unbewusst verantwortlich waren. Das wäre durchaus eine mögliche Erklärung für die Geschehnisse, zumindest am Anfang.
Die Phänomene breiteten sich jedoch aus. Der oder die Geister kommunizierten nun auch mit der älteren Schwester Leah, die bereits verheiratet war. Allerdings wurden ihre medialen Kräfte  nicht so stark wie die von Margaret und Kate.
Dabei blieb es aber nicht. Auch in anderen Haushalten in und um Rochester zeigten sich plötzlich Geräusche und z.T. auch physikalische Phänomene. Immer mehr Menschen entwickelten in dieser Zeit mediale Kräfte, aber wenige wurden so bekannt, wie die Fox-Schwestern.
Nachdem klar wurde, dass die unsichtbaren Kräfte nicht an ein Gebäude gebunden waren, sondern sich um die Mädchen drehten, war die Familie Fox alles andere als begeistert und betete um Befreiung von diesen Phänomenen, allerdings vergeblich. Ebenso vergeblich wurden von Vertretern verschiedenster Glaubensrichtungen, Exorzismen durchgeführt. Die Geister blieben unbeeindruckt, doch begleiteten sie brav die 'Amen' mit Klopfzeichen.
Das Quäkerehepaar Amy und Isaac Post lud die Mädchen zu sich nach Hause ein. Sie waren schnell von der Echtheit der Phänomene überzeugt und informierten ihre Freunde, ebenfalls Quäker, über die Mädchen und die "Geister". Sie wurden der frühe Kern der spiritistischen Bewegung. Isaac Post war es auch, der das Alphabet mit den Klopfzeichen einführte, die Methode der Kommunikation mit den Geistern, die so typisch für die Fox-Schwestern wurde.
Das es zu dieser spiritistischen Bewegung kommen würde, wurde von den Geistern vorhergesagt und sie drängten den noch kleinen Kreis, an die Öffentlichkeit zu gehen. Diese Idee machte den Mädchen jedoch Angst und sie sträubten sich.
Wütend über den Widerstand, drohten die Geister damit, die Kommunikation für eine ganze Generation einzustellen und schwiegen tatsächlich für einige Wochen. Als sie wieder von sich hören ließen, waren die Mädchen einverstanden.
Es wurde die größte Halle gemietet, die in Rochester zu finden war und am 14.November 1849 hielten die Spiritisten ein erstes Treffen ab.
Man begegnete ihnen durchaus mit Skepsis. Es wurde ein Ausschuss aus Bürgervertretern gebildet, der die Vorgänge untersuchen sollte und man ging davon aus, dass es ein leichtes sei, hier Betrug nachzuweisen. Beim Treffen am nächsten Abend präsentierte der Ausschuss jedoch überraschende Ergebnisse. Man hatte keinen Betrug feststellen können. Es wurden danach noch zwei weitere Ausschüsse aus den Reihen der Ablehnenden und Gegner der Bewegung gebildet, doch Alle streckten die Fahnen. Auch wenn nicht alle Fragen 100%ig korrekt beantwortet worden waren, hatte man keinen Betrug feststellen können. Ihre Gegner waren darüber ziemlich verärgert und schließlich war den Mädchen ein normales Leben in Rochester nicht mehr möglich. 1850 verlegten sie ihren Wohnort nach New York. Dort begannen sie, im Beisein ihrer Mutter, öffentliche Sitzungen zu geben. Das Interesse war enorm. Es gibt unterschiedliche Aussagen, wie die damalige Presse reagierte. Dass sie sich auf die Mädchen stürzte, ist klar, doch es heißt einerseits, sie seien beinahe einstimmig angeprangert worden, andererseits, man sei ihnen überwiegend wohlgesonnen gewesen.
Feststeht allerdings, dass Horace Greeley, der Herausgeber der Tageszeitung 'Tribune', von den Fähigkeiten und der Integrität der Mädchen restlos überzeugt war und ihr entschiedener Fürkämpfer wurde.
Die Schwestern blieben jedoch nicht in New York. Sie kehrten kurz nach Rochester zurück und tourten dann durch die westlichen Staaten. Dies bildete den Auftakt zu ihrer späteren Karriere und sie verbrachten die nächsten Jahre damit, öffentliche und private Sitzungen abzuhalten.
Man kann allerdings davon ausgehen, dass das kein Vergnügen für Margaret und Kate war. Das von Isaac Post erdachte Klopfalphabet diente zwar der Kommunikation mit den Geistern, war aber langwierig und mühselig um Gebrauch während der Sitzungen. Außerdem wurden keinerlei inhaltliche Unterschiede beim inhaltlichen Ziel der Sitzungen gemacht, so dass man von den Mädchen auch solch profane Dinge erwartete, wie den Stand von Bahnaktien, oder Details in Liebesangelegenheiten von den Geistern zu erfragen.
Waren die Mädchen durch die strapazierenden Séancen erschöpft, wurde ihnen Wein zur Erfrischung gereicht. Zu dieser Zeit nicht unüblich, war dies der Gesundheit der Schwestern aber eher abträglich. Nicht nur in der Hinsicht auf die Jugend der Beiden. Jahre später kämpften sie mit einer Alkoholsucht, die nicht nur Auswirkungen auf das persönliche Leben, sondern auch auf ihre Karriere als Medien hatte.
Mit der Zeit zeigten sich immer mehr übersinnliche Phänomene. Zu den Fragen und Antworten per Klopfzeichen kam automatisches Schreiben hinzu, Kommunikation durch Direkte Stimmen, Möbelrücken, das Apportieren von Gegenständen und Levitationen, nicht nur der Medien, sondern auch der Teilnehmer.
Immer wieder wurde versucht, die Fox-Schwestern bloßzustellen und sie erklärten sich ebenso oft zu Untersuchungen bereit, bei denen es jedoch nie gelang, sie des Betruges zu überprüfen.
Als Kate 1871 nach England reiste, stand sie dem Forscher Sir William Crookes zur Verfügung, der wohl damals die gründlichste Untersuchung durchführte. Er beschrieb, dass es schon ausreichte, wenn Kate nur ihre Hand auf einen Gegenstand legte, damit aus  diesem dumpfe Töne vernehmbar wurden, manchmal sogar so laut, dass man es noch mehrere Zimmer weiter hören konnte.
Sie konnte aber das Klopfen auch produzieren, wenn sie Gegenstände nicht berührte, denn Crookes berichtete, dass er die Phänomene auch dann vernahm, wenn Kates Hände und Füße fixiert waren (festgehalten wurden), während sie auf einem Stuhl stand, auch während sie auf einer Schaukel saß, die an der Decke befestigt war, sogar als sie ohnmächtig auf einem Sofa lag.
Schließlich war er überzeugt davon, dass es sich um echte Phänomene handelte, die nicht durch Tricks und Hilfsmittel vorgetäuscht worden waren.
Auch das ließ die Skeptiker nicht ganz verstummen.
Kate scheint das stärkste Medium der Schwestern gewesen zu sein. Über sie wird auch berichtet, dass es in ihrer Gegenwart zu Geistlichtern kam, dass sich Hände materialisierten und dass sie auch in perfektem Französisch, Spanisch oder Italienisch durch die Geister kommunizierte, obwohl sie keine dieser Sprachen sprechen konnte.
Einmal wurde aus einem anderen Raum eine 25 Pfund schwere, defekte Musikbox gebracht, die durch die Geister repariert wurde.
Ein andermal erschienen zum Geburtstag eines Ehemannes 50 Stiefmütterchen und wurden auf einem vorher präparierten Blatt Papier abgelegt (präpariert vom Sitzungsteilnehmer um Betrug zu vermeiden), was einige Tage vorher vom Geist der verstorbenen Ehefrau angekündigt worden war.
Kate schien auch eine Art stilles Vergnügen an den Phänomenen zu finden.

Margaret dagegen sagte häufig, dass sie ihre eigenen Resultate nicht verstehe und schien eher ein gespaltenes Verhältnis dazu zu haben. Dies lag sicher auch an ihrem Ehemann, Dr. Elisha Kane, den sie 1852 kennengelernt hatte. Kane war Doktor der Medizin und wurde später als Arktis-Forscher berühmt. Außerdem war er Puritaner und daher dem Spiritismus feindselig eingestellt. Kane glaubte, dass Margaret irgendwie Teil eines Betrugs war, aus dem ihre Schwester Leah Gewinn zu schlagen versuche. Er schrieb ihre viele Briefe, die zwar als Liebesbriefe bezeichnet werden, in denen er sie aber auch immer wieder wegen ihres Lebens in Betrug und Heuchelei tadelte. Interessant ist, dass sie sich ihm gegenüber nie verteidigte oder rechtfertigte, aber auch nicht derartiges zugab. Kane fand trotz des engen Zusammenlebens als Eheleute keine Hinweise auf Betrug. Als er 1857 starb, wandte sich Margaret für einige Zeit vom Spiritismus ab und konvertierte zur römisch-katholischen Kirche.
Auch Kate war verheiratet. 1872 heiratete sie den Londoner Rechtsanwalt H. D. Jencken, mit dem sie zwei Söhne hatte.
1876 Kam Margaret zu Kate nach England und blieb vorerst mit ihr zusammen. 1881 starb Kates Ehemann.
Um 1888 kam es zwischen Margaret und Kate auf der einen, und ihrer Schwester Leah auf der anderen Seite zu einem heftigen Streit, in den sich auf Leahs Seite auch einige der führenden Spiritisten einmischten.
Streitpunkt war, dass Margaret und Kate ernste Alkoholprobleme hatten. Man befürchtete, Kate könnte ihre Kinder nicht mehr anständig versorgen. Kate wiederum hatte Angst, dass Leah ihr die Kinder wegnehmen wolle.
Margaret schien zu diesem Zeitpunkt außerdem in einem Zustand religiöser Verwirrung zu sein, denn sie hielt ihre Kräfte für teuflisch und dachte über eine Rückkehr zum römisch-katholischen Glauben nach. Sie und Kate reisten nach New York, wo ihnen ein Reporter 1.500,00 Dollar anbot, wenn sie ihre Methoden offenbarten und er die Exklusivrechte erhielt. Dies war die Möglichkeit, Leah so schwer wie möglich zu schaden.
Am 21.Oktober 1888 gab Margaret in der New York Academy of Music vor 2.000 Personen - unter ihnen auch Kate - eine Vorstellung davon, wie sie willentlich Klopfgeräusche produzierte, die für das Publikum deutlich hörbar waren. Ärzte aus dem Publikum identifizierten auf der Bühne Margarets Zehen als Quelle für die Geräusche. Am selben Tag wurde in der 'New York World' ein von Margaret unterschriebenes Geständnis veröffentlicht, in dem sie auch die Vorkommnisse in Hydesville erklärte:
"Wenn wir nachts zu Bett gingen, banden wir gewöhnlich einen Apfel in eine Schlinge und ließen diese auf und nieder baumeln, wobei der Apfel auf den Boden prallte. Oder wir ließen den Apfel auf den Boden fallen und machten seltsame Geräusche, jedes Mal, wenn er abprallte. Mutter lauschte dem einige Zeit. Sie konnte sich dies nicht erklären, verdächtigte uns aufgrund unserer Jugend aber nicht, dafür verantwortlich zu sein."

"Mrs.Underhill (Leah), meine ältere Schwester, nahm mich und Katie mit nach Rochester. Dort entdeckten wir einen neuen Weg, die Klopfzeichen zu machen. Meine Schwester Katie beobachtete als Erste, dass sie, wenn sie mit den Fingern schnippste, bestimmte Geräusche mit ihren Knöcheln und Gelenken produzieren konnte und dass derselbe Effekt auch mit den Zehen gemacht werden konnte. Nachdem wir herausgefunden hatten, dass wir Klopfzeichen mit unseren Füßen machen konnten - zuerst mit einem, dann mit beiden - übten wir  solange, bis wir es ohne Schwierigkeiten in einem dunklen Raum tun konnten. Wie die meisten unglaublichen Dinge, wenn sie erklärt werden, war es erstaunlich einfach. Das Klopfen war einfach das Resultat perfekter Kontrolle der Muskeln unterhalb des Knies, die zu den Sehnen des Fußes leiten und Aktionen mit den Zehen und Knöchelknochen erlauben, die normalerweise nicht bekannt sind. Eine solch perfekte Kontrolle ist nur dann möglich, wenn dem Kind in möglichst jungen Jahren beigebracht wird, vorsichtig und fortgesetzt die Muskeln zu trainieren, die mit den Jahren steifer werden…dies ist also die einfache Erklärung der ganzen Methode der Klopfzeichen."

"Wenn sie das Klopfen hören, bilden sich sehr viele Leute ein, sie würden von einem Geist berührt. Das ist eine häufige Vorstellung. Einige sehr reiche Leute kamen um mich zusehen, als ich in der Forty-Second Street wohnte und ich machte einige Klopfzeichen für sie. Ich brachte einen Geist dazu, auf den Stuhl zu klopfen und eine Lady rief aus: "Ich fühle den Geist auf meine Schulter klopfen." Natürlich war das reine Einbildung."
 
Nun war das Knacken der Knöchel eine Theorie, die Skeptiker bereits seit 1851 bevorzugt annahmen. Daher war von dieser Aussage niemand sonderlich beeindruckt, da sie in manchen Fällen auch einfach nicht zutraf. Viel schwerer wog die Erkenntnis, dass Margaret die Klopfgeräusche 'durch ihren Willen' produzierte, wenn sie doch angeblich von einem Geist kommen sollte.

Kate gab zu diesem Geständnis keine offizielle Stellungnahme ab, doch Briefe von ihr ließen Bestürzung über Margarets Geständnis erkennen.

Etwa ein Jahr später widerrief Margaret ihr Betrugsgeständnis in einem Interview, das am 20.11.1889 veröffentlicht wurde. Sie gab zu, aus niederen Beweggründen gehandelt zu haben und das auch Geld eine große Rolle dabei gespielt hatte.
Kate und Margaret starben nicht lange nach Margarets Widerruf, in den Jahren 1892 (Kate) und 1893 (Margaret) in Armut und von ihren früheren Freunden gemieden.
 
Das Tragische an der Geschichte ist, dass Margarets Betrugsgeständnis ihre und Kates Reputation zerstörte, aber Leah und die spiritistische Bewegung, denen sie eigentlich hatte schaden wollen, weitgehend unberührt ließ, denn dazu war die Gemeinschaft bereits zu groß. Leah (gestorben 1890) hat wohl als Einzige der Fox-Schwestern wirklich die spirituelle und religiöse Tragweite der spiritistischen Bewegung verstanden und sie setzte sich dafür ein, dass die Kommunikation mit dem Jenseits nur höheren Zielen dienen sollte und nicht für die Lösung profaner Alltagsprobleme der Lebenden missbraucht werden dürfe.

Übrigens: Wie anfangs im Artikel erwähnt, behauptete der erste Geist ja, er sei im Haus der Fox‘ ermordet und seine Leiche im Keller vergraben worden. Im Jahre 1848 wurden bei einem zweiten Grabversuch nur wenige Skelettreste gefunden. 1904 stürzte jedoch eine falsche Wand im Keller ein und dahinter fanden spielende Kinder ein kopfloses Skelett. Ob es sich dabei um die Leiche des ersten Geistes Charles Rosma handelte, konnte nicht geklärt werden. Ein Mann mit diesem Namen war nie gefunden worden.

 ©Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!