Daniel Dunglas Home

Es ist der 16. Dezember 1868. Im Ashley Place no.15 in London findet eine Séance statt, bei der mehrere hoch angesehene Mitglieder der Gesellschaft anwesend sind. Während der Séance fällt das Medium, das hier seine Fähigkeiten vorführt, in Trance. Dann geschieht etwas Unglaubliches: Das Medium schwebt aus dem Fenster des Nebenzimmers aus dem Haus und durch das nächste Fenster wieder zurück, in das Zimmer, in dem die Gesellschaft versammelt ist.
Lord Lindsay, einer der Anwesenden, beschreibt den Vorfall so:
Der Abstand zwischen den Fenstern betrug ungefähr 2,30 m und es gab unter den Fenstern nicht mal den Ansatz eines Vorsprungs, auf dem ein Fuß Platz gefunden hätte. Wir hörten, wie sich das Fenster im nächsten Raum öffnete und direkt darauf sahen wir ihn draußen vor dem Fenster schweben. Der Mond schien durch das Fenster und ich saß mit dem Rücken zum Licht. Ich sah an der Wand den Schatten der Fensterbank und seine Füße ungefähr 15 cm darüber. Er verharrte einige Sekunden in dieser Position, öffnete dann das Fenster, glitt mit den Füßen voran in den Raum und setzte sich.
Die Fenster befanden sich etwa 21 m über der Straße.

Das Medium, das die Teilnehmer dieser Séance derart in Erstaunen versetzte, war Daniel Dunglas Home. Er gilt als eines der größten Medien seiner Zeit und ihm konnte bis heute kein Betrug nachgewiesen werden.

 

Daniel Dunglas Home (ausgesprochen Hume) wurde am 20. März 1833 in Currie, einem Ort in der Nähe von Edinburgh, geboren.
Er war das dritte Kind von Elizabeth und William Home und hatte sieben Geschwister.
Nach eigener Aussage erbte er von seiner Mutter ‚das zweite Gesicht‘, eine Gabe, die sie selbst besaß und in ihrer Familie häufiger vorgekommen sein soll.
Sein Vater soll ein illegitimer Sohn von Alexander, des 10. Earls of Home gewesen sein. Lt. der englischen Wikipedia wurden von diesem Earl mehrere Zahlungen zugunsten William Home getätigt, was diese Aussage untermauern würde.
Offiziell jedoch war William Home ein einfacher Arbeiter und vermutlich sogar Alkoholiker.
Home war ein kränkliches Kind, lernte erst spät laufen und litt unter Lähmungen, Nervosität und Gedächtnisschwund.
Er selbst wusste nicht, wann genau die Phänomene um ihn herum ihren Anfang nahmen, aber eine Tante und auch andere Personen erzählten ihm, dass bereits seine Wiege von alleine schaukelte, als würde ein schützender Geist über seinen Schlaf wachen.
Als er etwa ein Jahr alt war, adoptierte ihn eine Tante, um die Familie zu entlasten und mit ihr und ihrer Familie siedelte er im Alter von 9 Jahren nach Amerika über. Dort wuchs er in Greenville, Conneticut und in Troy, New York auf.
Seine erste Vision zukünftiger Ereignisse hatte er bereits mit vier Jahren (vom Tod einer Cousine). Dennoch gilt allgemein eine Vision, die er mit 13 hatte, als seine Erste.
Sein bester Freund Edwin und er hatten sich gegenseitig versprochen, sich nach dem Tod dem Anderen zu zeigen. Tatsächlich hatte Home eine Vision von seinem Freund, als dieser bereits seit drei Tagen tot war, was zu diesem Zeitpunkt weder Home, noch sonst irgendjemand der Familie wusste. Er deutete die Vision richtig als Todesomen und später erhielt er die Bestätigung durch eine offizielle Nachricht vom Tod seines Freundes.
Vier Jahre später erschien ihm der Geist seiner Mutter und teilte ihm ihren genauen Todeszeitpunkt mit. Auch diese Botschaft wurde später durch die offiziellen Daten ihres Todes bestätigt.
Home fühlte sich ständig in Kontakt mit der Geisterwelt und hatte meist keine Kontrolle über die Phänomene, die ihn begleiteten, wie Klopfzeichen oder die Bewegung von Gegenständen.
Seiner Tante waren diese Phänomene unheimlich und sie versuchte, ihn durch Vertreter drei verschiedener Glaubensrichtungen exorzieren zu lassen. Als dies nicht gelang und die Phänomene weiter auftraten, wurde er im Alter von 17 Jahren vor die Tür gesetzt.

Er kam bei Freunden und Nachbarn unter, die von seinen Fähigkeiten fasziniert und beeindruckt waren.
Home begann, Sitzungen zu geben, in denen er seine Fähigkeiten demonstrierte. Dazu gehörten, neben den schon genannten Klopfzeichen und psychokinetischen Fähigkeiten, auch das Wissen über genaue Details aus dem Leben der Sitzungsteilnehmer, die diese schon längst vergessen hatten. Außerdem konnte er seinen Körper ausdehnen, manchmal bis zu 30 cm zusätzlich zu seiner Körperlänge. Weiter überbrachte er auch Botschaften von verstorbenen Familienmitgliedern der Anwesenden.
Ein Artikel der ‚Revue Métapsychique Parapsychologie berichtet folgendes:
Er sprach in Hartford vor Leuten, die er zum ersten Mal sah, von einer kleinen, in graue Seide gekleideten Dame, die er flüchtig erblickt habe und die offenbar ein Geist sei, da sie aus der Welt der Lebenden abgeschieden sei. Dann hörte er eine Stimme, die zu ihm sagte: ‚Es missfällt mir, dass ein anderer Sarg auf den meinigen gestellt wurde; ich werde dies nicht dulden‘. Er verstand die Bedeutung dieses rätselhaften Satzes nicht. Als die Gesellschaft am nächsten Tage zum Kirchhof ging, um das Grab der in graue Seide gekleideten Dame zu besuchen, sagte der Wächter, während er den Schlüssel in das Schloss des Grabgewölbes steckte: ‚Verzeihen Sie mir; da über dem Sarg der gnädigen Frau noch etwas Platz war, haben wir gestern den Sarg des Kindes von L. dorthin gestellt. Wir hatten nicht die Zeit, sie zu benachrichtigen.
Da er sich niemals für seine Sitzungen bezahlen ließ, war er die meiste Zeit seines Lebens auf die Wohltätigkeit seiner Freunde angewiesen, die ihm jedoch auch gerne gewährt wurde.
Im April 1855 reiste er nach England.
Lord Brougham war einer der Ersten, die Home baten, eine Séance abzuhalten und nahm zusammen mit Sir David Brewster daran teil. Home, stolz auf den Eindruck, den er auf die beiden Herren gemacht hatte, schrieb darüber einem Freund in den USA. Dieser Brief wurde dort veröffentlicht und gelangte so auch in die Londoner Presse. Sir Brewster stritt jedoch öffentlich ab, an Spiritismus zu glauben, obwohl seine privat gemachten Aussagen Home unterstützten. Auch diese Aussagen fanden ihren Weg in die Zeitungen und so sah sich Home mit einem Presse-Krieg konfrontiert.

 

Allerdings erregten seine Fähigkeiten und Phänomene nun öffentliches Interesse.
Im Frühherbst 1855 begab sich Home nach Florenz, um Thomas A. Trollope zu besuchen. Sein Name wurde auch hier schnell bekannt und sein Ruhm breitete sich aus.
Allerdings machte er hier nun auch mit der Kehrseite der Medaille Bekanntschaft, denn es breiteten sich üble Gerüchte aus, dass er ein Totenbeschwörer sei.
Vielleicht lag in diesen Gerüchten der Grund, warum Home am 05.12.1855 nachts überfallen und mit einem Dolch verletzt wurde. Der unbekannte Angreifer, der dreimal auf ihn eingestochen hatte, wurde nie gefasst. Der Innenminister des Herzogs von Tuscany, Signor Lan Ducci, warnte Home jedoch danach, dass er einen unheimlichen Ruf in der Öffentlichkeit hatte.
Etwa zu dieser Zeit verließen ihn seine ungewöhnlichen Fähigkeiten, was ihm durch die Geister vorher mitgeteilt worden war. Allerdings teilten sie ihm auch mit, dass diese Fähigkeiten in einem Jahr wiederkehren würden.
Nun konvertierte Home zum Katholizismus und beschloss, in ein Kloster einzutreten. Wohlwollend wurde er daraufhin von Papst Pius IX empfangen und bevorzugt behandelt. Später änderte er jedoch seine Meinung und reiste nach Paris. Hier kehrten seine Kräfte, wie angekündigt, wieder zurück.
In Paris zitierte ihn Napoleon III zu sich. Die Details dieser Séance wurden nie veröffentlicht, aber das Interesse der Presse war geweckt, als der ersten Séance noch viele Weitere folgten.
In seiner Autobiographie ‚Incidents of my Life‘ gab Home einen Bericht über die erste Séance, in dem er beschrieb, wie Napoleon III mit kühler und skeptischer Aufmerksamkeit jede Manifestation verfolgte und sich durch genaueste Prüfung davon überzeugte, dass weder Täuschung noch Illusion im Spiel waren.
Die unausgesprochenen Gedanken des Kaisers und der Kaiserin wurden erwidert. Die Kaiserin wurde von einer materialisierten Geisterhand berührt. Aufgrund einer Missbildung eines Fingers erkannte sie die Hand ihres Vaters.
Die zweite Séance war noch beeindruckender. Der Raum schien zu beben. Schwere Tische hoben sich in die Luft und wurden dann wieder mit solcher Macht am Boden festgehalten, dass sie um keinen Deut angehoben werden konnten.
Während der dritten Séance erschien eine Phantomhand, nahm einen Stift und schrieb den Namen ‚Napoleon‘. Die Schrift wurde als die Napoleons I identifiziert.

Home fand immer mehr Eingang in die Königshäuser. Er schloss Bekanntschaft mit dem König von Bayern, dem König von Neapel und auch der deutsche Kaiser und die Königin von Holland bedrängten ihn mit Anfragen für Séancen.
Im Frühling 1858 wurde Home dem Grafen Koucheleff-Besborodka und dessen Frau vorgestellt. Kurz darauf verlobte er sich mit Alexandrina de Kroll, der Schwägerin des Grafen. Die Hochzeit fand als großes gesellschaftliches Ereignis in St. Petersburg statt. Trauzeugen waren unter anderem Alexis Tolstoi und Alexandre Dumas. Aus dieser Ehe ging ein Sohn, Gregoire, hervor und eine Tochter, die jedoch bereits im Säuglingsalter verstarb.
Als Home nach England zurückkehrte, bemühten sich seine Freunde um ein Treffen mit Michael Farraday, dem berühmten Wissenschaftler zu arrangieren. Farraday war jedoch von dieser Idee nicht angetan und ließ Home wissen, dass er die Phänomene, wie auch immer produziert, als lächerlich und verachtenswert ansehe.
Andere Skeptiker, unter ihnen auch viele Wissenschaftler, die an Sitzungen mit Home teilnahmen, konvertierten aufgrund ihrer Erlebnisse bei diesen Sitzungen später zum Spiritismus.
Homes Ehefrau starb im Juli 1862.
Sechs Monate später veröffentlichte er seine Autobiographie ‚Incidents of my Life‘. Das Buch fand große Aufmerksamkeit in der Presse und wurde so gut verkauft, dass bereits einige Monate später eine zweite Auflage erfolgte. Trotz dieses Erfolgs, kämpfte Home mit finanziellen Problemen. Er führte einen Rechtsstreit um das Erbe seiner verstorbenen Frau und suchte nach der Möglichkeit eines geregelten Einkommens. In der Hoffnung, Bildhauer zu werden, reiste er nach Rom, um dort den Beruf zu erlernen.
Die katholische Kirche hatte ihm jedoch seinen Verzicht auf ein Klosterleben nicht verziehen. Er wurde vor die römische Polizei zitiert und, wg. Betreibens von Zauberei, aufgefordert, Rom innerhalb von drei Tagen zu verlassen. Durch Einschreiten des englischen Konsulats wurde ihm dann doch der Aufenthalt gewährt, unter der Bedingung, dass er keine Séancen abhalten und – nach Möglichkeit – Gespräche über Spiritismus vermeiden würde.
Da sich aber die Phänomene und Manifestationen seiner Kontrolle entzogen, musste er dennoch bald abreisen und ging nach Neapel.
Von dort reiste er zurück nach England und weiter in die USA, wo er sich mit Erfolg als Vorleser versuchte. Seine neue Karriere setzte er in Europa fort, bis seine Gesundheit streikte.
Schließlich bekam er einen Posten als Sekretär bei der ‚Foundation of the Spiritual Athenaeum‘ einer Art Hauptquartier für Londoner Spiritualisten.
1866 kam von Jane Lyon, einer reichen älteren Witwe, das fatale Angebot, Home zu adoptieren und seine finanzielle Lage zu sichern, wenn er ihren Namen annähme. Home änderte seinen Namen in Lyon-Home und Mrs. Lyon ließ 60.000 £ auf sein Konto überweisen. Kurze Zeit später änderte sie jedoch ihre Meinung und erwirkte durch eine Klage gegen Home die Rückzahlung des Geldes.
Es gingen Gerüchte um, Home habe sich an der Witwe bereichern wollen und die Presse machte sich über ihn lustig. Tatsächlich hatte sich aber Mrs. Lyon von ihrer Verbindung zu Home mehr Ansehen in der höheren Gesellschaft versprochen und hegte außerdem tiefere Gefühle für ihren Adoptivsohn. Als sie erkannte, dass ihr der soziale Aufstieg verwehrt blieb und Home ihre Gefühle nicht erwiderte, bereute sie ihre Entscheidung und nahm Alles zurück.
Home gab weiterhin Séancen und wurde dabei auch von verschiedenen Komitees einer genauen Prüfung unterzogen.
1871 heiratete er Julie de Gloumeline, eine wohlhabende russische Dame. Im selben Jahr begann Sir William Crookes eine Reihe von Untersuchungen von Homes Fähigkeiten. Dabei konnte er beobachten, wie Home z.B. glühende Kohlen in den Händen hielt, ohne dass seine Haut dabei verbrannte. Weiterhin wurden Tests mit einem Akkordeon durchgeführt, dass sogar in einen Käfig gestellt wurde, um zu verhindern, dass es irgendwie berührt werden konnte. Trotzdem spielte es deutlich vernehmbar eine Melodie.

 

Auch Gewichtsveränderungen von Gegenständen und Personen wurden von Crookes dokumentiert. Einmal, so berichtete Crookes, habe ihm eine wohlgestaltete Hand, die aus der Tischplatte hervorkam, Blumen überreicht.
1872 veröffentlichte Home den zweiten Teil von ‚Incidents of my Live‘ und 1873 ‚Lights and Shadows of Spiritualism‘.
In diesem Buch beschrieb er detailliert jene Tricks, die von betrügerischen Medien angewandt wurden.  Er war sehr skeptisch gegenüber jenen Medien, die behaupteten, Kräfte zu haben, die er selbst nicht beherrschte. Besonders Materialisationsmedien, die von sich behaupteten, solide Geistformen hervorbringen zu können und immer im Dunklen arbeiteten, bezichtigte er des Betruges und drängte darauf, Séancen bei vollem Licht abzuhalten.

Nach und nach zog sich Home aus der Öffentlichkeit zurück und brach mit beinahe all seinen Freunden. In seinen letzten Lebensjahren verlor er seine Fähigkeiten, wofür wohl eine fortschreitende Tuberkulose verantwortlich war, an deren Folgen er am 21. Juni 1886 starb.

Home wurde als gut gekleideter, großer, schmaler Mann, mit blauen Augen und kastanienbraunem, buschigem und lockigem Haar beschrieben.
Charakterlich neigte er zu Depressionen und nervösen Anfällen. Seine Freunde betonten vor allem seine Ehrlichkeit, sein freundliches Auftreten und seine liebevolle Art, bemerkten aber auch eine gewisse Eitelkeit.
Seine Séancen hielt er bei möglichst hellem Licht ab (so hell es mit der Kerzenbeleuchtung der damaligen Zeit eben ging) und forderte die Teilnehmer dazu auf, Alles genau zu überprüfen.
Home demonstrierte beinahe jedes physikalische Phänomen des Spiritismus, außer Apports (der Fähigkeit, Gegenstände aus dem Nichts erscheinen zu lassen).
Königin Sophie der Niederlande schrieb über die Erfahrung mit Home:
…Ich sah eine schwere goldene Glocke, die alleine von einer Person zur anderen wanderte; ich sah mein Taschentuch, wie es sich alleine bewegte und mit einem Knoten zu mir zurückkehrte…
Sir Arthur Conan Doyle widmete Home ein Kapitel in seinem Buch ‚The History Of Spiritualism‘, in dem er sich wohlwollend über Home äußerte und keinen Zweifel an dessen Fähigkeiten andeutete.

Doch, obwohl Home es fertigbrachte, dass selbst abgebrühte Skeptiker durch das Erleben seiner Fähigkeiten zum Spiritismus konvertierten, hatte er auch Kritiker und Feinde.

Die wildesten Gerüchte wurden über ihn in Umlauf gebracht, so z.B. dass er zusammen mit vielen Katzen schlafen würde, was seinen Körper so sehr mit Elektrizität aufladen würde, dass er nach Belieben Klopfgeräusche verursachen könne. Weiterhin wurde erzählt, er würde einen dressierten Affen in seiner Tasche mit sich herumtragen, der bei den Séancen an der Kleidung zupfe und Hände schüttle. Vom Betäuben und Hypnotisieren der Teilnehmer bis hin zu einer Geheimpolizei, die ihn vor den Séancen mit Informationen über die Teilnehmer versorge, wurden alle möglichen Erklärungen versucht.

Der Poet Robert Browning veröffentlichte im Jahre 1864 ein gehässiges Gedicht über ein betrügerisches Medium, das den Titel ‚Mr. Sludge, the Medium‘ trug und das für jedermann (außer für ihn selbst) klar auf Home anspielte. Mancherorts ging sogar das Gerücht um, Browning habe Home als Betrüger entlarvt, was nicht stimmte. Vermutlich handelte Browning aus Eifersucht über das gute Verhältnis seiner Frau zu Home.

Allerdings gab es auch ernstzunehmende, kritische Stimmen. Entgegen der Behauptung, Home würde immer bei vollem Licht arbeiten, gab es auch Zeugenaussagen darüber, dass bei einer Séance der Raum so dunkel war, dass Homes Hände gerade so als heller Haufen zu erkennen gewesen seien.
Frank Podmore, Autor und Mitglied der Society for Psychical Research, stand Home immer skeptisch gegenüber und führte viele Spekulationen über die Möglichkeiten Homes auf, andere zu täuschen. Er behauptete unter anderem, Home hätte einen konstanten Kumpanen gehabt, der ihm bei Séancen immer gegenüber gesessen hätte.
In einem Brief eines Mr. Merrifield, datiert im August 1855, behauptete der Schreiber, gesehen zu haben, wie sich die Schulter, bzw. der Körper von Home parallel zu einem Geist bewegt hätte und dann noch, dass der Geist mit dem Arm des Mediums verbunden gewesen sei.
Ein weiterer Zeuge gab an, gesehen zu haben, wie Home sich bei einer Séance in dämmrigem Licht in seinem Sessel streckte, das Bein hob und mit seinem nackten Fuss einer Teilnehmerin über die Haare strich.
Einige der Kritiker waren überzeugt davon, dass Home die Teilnehmer der Séancen einer Massenhypnose unterzog.
Vierzig Jahre nach Homes Tod, behauptete Houdini, selbst Entfesselungskünstler und Antispiritist, die Phänomene nachmachen zu können, blieb den Beweis dafür allerdings schuldig.

Home bleibt bis heute ein Rätsel. Er wurde nie des Betrugs überführt, aber vollbrachte Dinge, jenseits dessen, was zeitgenössische wissenschaftliche Meinungen als möglich erachteten. Er agierte zu einer Zeit, in der unzählige Weitere Ähnliches taten und des Betrugs überführt wurden, oft nachdem sie erfahrene und kompetente Beobachter hinters Licht geführt hatten.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Er war eine außergewöhnliche Person, in der Lage, die Phänomene zu erzeugen, die ihm nachgesagt wurden, oder er war einer der cleversten Betrüger in der Geschichte der Menschheit.

©Angelika Köllner

GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!