Während einer Séance kommunizierten Geister oft dadurch, dass sie den Körper und/oder das Bewusstsein des Mediums, wenn es in Trance ist, übernehmen. Manche Geister kamen immer wieder und übernahmen dann auch die Führung während dieser Séancen. Diese Geister wurden dann Kontrolle genannt. Andere Bezeichnungen sind Kontrollgeist, Geistkontrolle, Geistführer, Spirit-Kontrolle, Kommunikator oder Trancepersönlichkeit.
Sie übermittelten z.B. die Botschaften anderer Geistwesen, wenn diese nicht selbst die Kontrolle übernahmen, oder konnten als Verursacher von psychokinetischen Manifestationen in Erscheinung
treten. Es heißt, die Kontrolle entschied, welche Geister mit den Lebenden kommunizieren und wie sie es taten. Sie diente als eine Art Manager und gab auch Anweisungen, welche Personen im Zirkel
bzw. während der Séance zugelassen wurden, wie Licht- und Luftverhältnisse während der Sitzung sein sollten, usw. Sie wurde, und wird heute noch, als treuer und helfender Ratgeber
angesehen.
Meistens wurden Medien nur von einer Kontrolle begleitet, manche hatten allerdings auch mehr als eine. Es kam auch vor, dass eine Kontrolle von einer anderen abgelöst wurde. Von Erforschern des
Paranormalen befragt, erklärten die Kontrollen, sie seien eigenständige Wesenheiten. Wenn sie die Körper der Medien in Trance übernähmen, würde deren Bewusstsein in die Geisterwelt transportiert,
oder schlicht nach außen verlagert. Es kam vor, dass das Medium in Trance die Vorgänge (um sich herum, also auch die Kontrolle) nicht mitbekam, bis es von einem Zeugen der Manifestation erzählt
bekam, was passierte.
Manchmal blieb aber auch das Bewusstsein des Mediums ganz oder teilweise erhalten und sie spürten körperliche Veränderungen und Besonderheiten, die den Kontrollen eigen waren. In einem Fall z.B.
spürte jemand die körperlichen Symptome und Schmerzen der Krankheit, an der der Verstorbene gelitten hatte.
Bei manchen Arten der Kommunikation, wie z.B. beim direkten Schreiben, Malen oder Komponieren, benutzten die Kontrollen offenbar nur den benötigten Körperteil, z.B. die Hand.
Wie schon erwähnt, sagten die Kontrollen von sich selbst, sie seien eigenständige Wesenheiten. Nach spiritistischer Ansicht sind sie dies tatsächlich und man hält sie für die Geister von
Verstorbenen oder (früher) für „reine Geister“ die niemals menschlich waren.
In jüngerer Zeit scheinen vermehrt Engel als Kontrollen aufzutreten und es scheint generell so, dass sich die Kontrollgeist-Vorstellungen aus den Schutzengel-Gedanken entwickelt haben.
Die Vorstellung von eigenen Wesenheiten als Kontrollen wurde und wird von allen geteilt. Nach animistischer Hypothese handelt es sich dabei eher um eine Teilpersönlichkeit (des Unbewussten)
des Mediums, verselbstständigte und personifizierte Teile des Unbewussten, vergleichbar oder ähnlich den Teilpersönlichkeiten bei der multiplen Persönlichkeitsstörung (heute dissoziative
Identitätsstörung genannt). Vergleichbar, aber nicht gleich, da die Mehrheit der Medien in der Vergangenheit und heute sicher nicht den Hintergrund und die weitere Symptomatik dieser Art von
Persönlichkeitsstörung zeigen. Diese Persönlichkeiten scheinen den Alltag nicht oder kaum zu stören und zeigen sich nur dann, wenn das Medium dazu bereit ist und durch Trance die richtigen
Bedingungen dafür schafft.
Frühe Paranormal-Forscher nahmen an, dass diese Kontrollen bei Trance-Medien auftauchten, die hysterisch waren (Hysterie – heute: Histrionische Persönlichkeitsstörung), dass die Trance als
Autohypnose bei ihnen andere Formen annimmt, als bei Normalen, die hypnotisiert werden und dass die Trance eine Art hysterischen Anfall auslöst. Darauf weist auch das Verhalten bei Eintritt der
Trance hin, der dann mit Erbrechen, Jammern, Konvulsionen (Zuckungen) und einer großen Neigung zu Clownbewegungen (z.B. unvollkommene Kreisbögen) einherging. Danach schien sich das jeweilige
Medium durch Autosuggestion von Geistern besessen zu wähnen.
In seltenen Fällen wurde vermutet, dass das Bewusstsein oder das Unbewusste eines anderen Lebenden, der mentalsuggestiv Einfluss auf das Medium übte, durch die Kontrolle sprach.
Nun stellt sich die Frage, woher die jeweiligen Medien die Informationen herhatten, die ihre Kontrollen (oder generell die ‚Geister‘) an die Lebenden weitergaben.
Bereits die früheren Paranormalforscher konnten feststellen, dass viele Kontrollen sich durch die Séance von einer nichtigen Information zur nächsten ‚angelten‘ und die Teilnehmer oft mehr
preisgaben, als sie an tatsächlichen Informationen erhielten. Durch sehr genaues Nachforschen fanden sie heraus, dass manche Informationen bereits bei vorherigen Sitzungen von den Teilnehmern
selbst mitgeteilt worden waren.
In ganz seltenen Fällen, in denen feststand, dass die Informationen nicht auf normalem Wege übertragen worden waren, nahmen die Forscher an, dass die Medien tatsächlich eine telepathische
Begabung hatten und die Informationen durch ASW (außersinnliche Wahrnehmung) von den Teilnehmern direkt oder von lebenden Dritten erhielten.
Bekannte Medien und ihre Kontrollen waren unter Anderem:
Eileen Garrett (Uvani und Abdul Latif), die sogar selbst der Auffassung war, dass ihre Kräfte nicht übernatürlich waren, sondern aus ihr selbst kamen,
Leonora Piper (Dr. Phinuit, später George Pelham),
Florence Cook (Katie King (evtl. Betrug)),
Madame d’Esperance (Yolande (evtl. Betrug)),
Eusapia Palladino (Mahatmas (wahrscheinlich Betrug)),
Hélène Smith (Victor Hugo, Marie Antoinette, Prinzessin Simandini, ein Marsbewohner),
Daniel Dunglas Home (win).
©Angelika Köllner
GEGEN SPUKTOURISMUS!
Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.
Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.
Leute, das geht gar nicht!
Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers
dort aufhält.
Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.
Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.
Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.
Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.
Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.
Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.
Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.
UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.
Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.
Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!
Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.
All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.
Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!
WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!
Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.
Euer Team Ghost Hunter