Mein erster Einsatz als Ghosthunterin

Meine erste Paranormale Untersuchung mit einem Ghosthunter-Team fand im März 2009 statt. Meinen ersten Einsatz zur Aufklärung (vermeintlich) paranormaler Phänomene hatte ich im Grunde schon wesentlich früher. Da war ich gerade irgendwo zwischen 15 – 17 Jahre alt.

Mindestens drei bis vier Mal die Woche war ich mit meiner besten Freundin N. unterwegs. Schon damals war das Paranormale mein erklärtes Lieblingsthema und es kam dann natürlich auch immer mal auf den Tisch, wenn wir zusammen waren. So erzählte sie mir eines Tages, dass manchmal im Wohnzimmer ihres Elternhauses nachts Stimmen zu hören seien. Sie war davon sehr erschreckt worden, fand das Ganze aber eher nur beunruhigend, als wirklich beängstigend. Ihre Eltern hatten dies allerdings bisher wohl noch nicht bemerkt und glaubten ihr auch nicht.
So ganz glaubte ich ihrer ersten Erzählung ebenfalls nicht, aber selbstverständlich unterstellte ich ihr keine Lügen. Dennoch fand ich ihre Schilderung ungemein aufregend.
Was hätte ich wohl an ihrer Stelle empfunden? Wie würde ich auf so etwas reagieren?
Ich gebe zu, ein bisschen beneidete ich sie tatsächlich.
Am liebsten hätte ich das Phänomen sofort untersucht. Leider gab es da nur einen Haken, oder vielmehr Zwei, um genau zu sein.
Erstens tauchte das Phänomen nicht dauernd auf. Meistens waren die Stimmen nachts zu hören. Und natürlich war gerade nichts zu hören, als sie mir davon erzählte.
Zweitens durften ihre Eltern nicht wissen, dass sie mir davon berichtet hatte. Ausgerechnet mir, die eh schon so merkwürdig drauf war, mit ihren Geistern.
So legten wir das Thema erst einmal ad acta. Sie erwähnte die Vorkommnisse so gut wie nie und ich dachte auch irgendwann nicht mehr daran.
Nun durfte ich hin und wieder bei ihr übernachten, wenn die Eltern aus dem Haus waren.  Ihr Zimmer befand sich damals im Kellergeschoß. Meist blödelten wir nur herum, wie man das so in dem Alter tut. Eines Nachts jedoch, als sie gerade im Erdgeschoß war und etwas aus der Küche holen wollte, rief sie mich leise nach oben.
Sie stand im Essbereich vor der Küche und gestikulierte in Richtung Wohnzimmer, welches zum Essbereich hin offen war. Als ich sie erreichte, flüsterte sie leise: „Die Stimmen sind da.“
Mich durchfuhr ein riesiger Schreck. Ich war wie elektrisiert. Mein Herz raste und eine heftige Gänsehaut wanderte über meinen Körper, bis hinauf zum Scheitel. Ich war wahnsinnig aufgeregt, euphorisch, aber ja, ich hatte auch Angst.
Wir schlichen leise bis zum Wohnzimmerrand, sahen uns um und horchten hinein.
Vom Essbereich aus war nichts zu hören gewesen. Doch hier an der Schwelle zum Wohnzimmer…

Da war es!

Ich hörte es, ich hörte die Stimmen! Eindeutig sprach dort Jemand. Im Wohnzimmer! Doch außer uns war niemand zu sehen!
Es war unheimlich und gruselig. Und unglaublich spannend!
‚Das gibt’s doch nicht‘, dachte ich. ‚Das gibt’s doch nicht‘!
Und dann sagte ich es laut: „Das gibt’s doch nicht, das muss doch irgendwo herkommen!“ Und damit schritt ich forsch ins Zimmer (wie man sieht, hatte ich damals schon eine skeptische Grundeinstellung). Ich hörte N. noch leise rufen: „Nein! Geli!“ Doch ich wollte einfach wissen, wo diese Stimmen herkamen.
Ich ging geradewegs mitten in den Raum und horchte wieder. N. war mir nachgekommen. Nachdem ich einfach so in dieses Spukzimmer hereinspaziert war, wollte sie nicht zurückstecken.
Interessanterweise war es gar nicht so einfach auszumachen, wo der Ursprung dieses Phänomens lag. Wir gingen einige Minuten lang kreuz und quer durch den Raum und lauschten. Wir merkten, dass es links vom Zimmereingang lauter wurde und konzentrierten uns in diese Richtung.
Schließlich standen wir vor ihrer Heimorgel. Abwechselnd legten wir fast das Ohr auf das Instrument.
Wir sahen uns an, im Gesicht ein ungläubiger und amüsierter Ausdruck.
„Nee, oder?“ Wir konnten es kaum glauben.
Der Ursprung der unheimlichen Stimmen war tatsächlich ihre Heimorgel!
Die Stimme, die wir in diesem Moment hörten, sprach englisch. Soweit ich es verstehen konnte, handelte es sich um einen Wetterbericht. Danach lief sogar Musik. Ziemlich eindeutig handelte es sich hier um einen Radiosender, sehr wahrscheinlich um AFN (American Forces Network).
Die Orgel war abgeschaltet, aber aus irgendeinem Grund konnte irgendetwas in diesem Instrument einen Radiosender empfangen. Wir lachten uns damals halbtot über diese einfache und doch schwer zu glaubende Auflösung.
Der Spuk hatte dann auch ganz schnell ein Ende. N. zog einfach den Stecker.

© Angelika Köllner

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!