Geister - Definition

Wovon reden wir eigentlich, wenn wir von einem Geist sprechen?

Was meinen wir damit, wie definieren wir den Begriff?
Das zu klären ist nicht ganz einfach, denn auch der Begriff ist nicht ganz eindeutig.

Je nach Weltanschauung hat er unterschiedliche, aber dennoch ähnliche Bedeutungen.
In der Philosophie sieht man ihn z.B. als Inbegriff höherer menschlicher Fähigkeiten, oder als Gegenbegriff zu Stoff. In der Psychologie bezeichnet man damit ganz allgemein das Nichtphysische und umfasst damit das menschliche Denken und Wollen. Im Sprachgebrauch wird damit ebenfalls die geistige Kapazität des Menschen bezeichnet, auch seine Art und Weise zu denken. Zusammen mit der Seele, die mitunter auch mit ihm vermischt wird, bildet er eine Einheit gegenüber dem Körper. Werden Geist und Seele unterschieden, versteht man den Geist (mens) eher als das intellektuelle und die Seele (anima) als das emotionale Vermögen eines Menschen.
Auch die Denkrichtung einer Gruppe von Menschen oder eines Volkes fasst man unter dem Begriff zusammen und ein bestimmter Geist (z.B. einer Partei, der Geist der Revolution, etc.) kann an einem Ort herrschen.
Doch es gibt noch eine andere Bedeutung des Wortes.
Seit es den Tod im Bewusstsein der Menschen gibt, glaubte man auch, dass Tote wiederkehren. Und seit dem Glauben an die Unsterblichkeit der Seele, tritt die Vorstellung von „Geistern der Verstorbenen“ auf. Die germanische Wortwurzel von Geist bedeutet „schreien“, „entsetzen“ und deutet darauf hin, dass das Wort seit der Christianisierung der Germanen auch im Sinne von „Gespenst“, im Englischen: „Ghost“ benutzt wurde.
Aus dem althochdeutschen „spanan“ – verlocken, und dem mittelhochdeutschen „gispanst“, was in etwa ‚Trugbild‘ heißt, entwickelte sich das Gespenst, was heute allgemein im Volksglauben die Ursache von Spukphänomenen ist. Heute sind Geister und Gespenster ein unzertrennbares Paar geworden. Und genau dieses Paar ist es, was uns am meisten interessiert.
In diesem Sinne gilt der Geist als ein unsichtbares, nur hin und wieder sichtbares Wesen, welches auf verschiedene Weise wahrgenommen werden kann. Meist wird es gesehen, es kann aber auch gefühlt, geahnt, gehört oder gerochen werden. Es kann in unterschiedlichen Gestalten erscheinen, menschlich, tierisch, mythisch, aber auch unspezifisch. Im weiteren Sinne schließt man auch außersinnliche Wahrnehmung (ASW) und RSPK (Recurrent Spontaneous Psychokinesis – wiederkehrende spontane Psychokinese) mit ein. In Sage und Volksglauben wird zwischen zwei Arten von Geistern unterschieden, den Naturgeistern und den Totengeistern.
Gemäß der Definition der Encyclopedia of Occultism & Parapsychology ist der (Toten-)Geist „der körperlose Geist oder das Abbild einer verstorbenen Person, der oder das den Eindruck erweckt, lebendig zu sein“ und gemäß dem Lexikon der Geister „…muss ein Geist tot sein, wenn er ein Geist sein soll, d.h. er muss strenggenommen noch leben, ein als Geist weiterlebender Toter sein. Der Geist eines verstorbenen Menschen, der nach dem physischen Tod eine eigenständige Existenz führt und erscheint, ist der Prototyp eines (Toten-)Geistes schlechthin…“.
Geister sind Phänomene, die weltweit auftreten, sie wurden schon immer im Laufe der Geschichte erwähnt und sie erscheinen nicht nur in verschiedenen Gestalten und Formen, sondern auch aus einer Vielzahl von Gründen.
Ursprünglich war man davon überzeugt, dass es vor allem die Art des Todes war, die Verstorbene keine Ruhe finden ließ. Bereits die griechische Antike kannte drei große Gruppen, in die sie die unruhigen Seelen unterteilte: die zu früh Verstorbenen (Ahoros), die durch einen Gewaltakt Gestorbenen (Biaiothanatoi) und die Nichtbegrabenen (Ataphoi). Der Lauf der Geschichte fügte noch viele andere Gründe für das Erscheinen von Verstorbenen hinzu, z.B. der nicht ausgeführte letzte Wille (bereits in der altnordischen Mythologie bekannt), das nicht umgesetzte Testament, unvollendete Geschäfte, oder Anliegen, die der Tote nicht mehr ausführen konnte (unfinished business), das Informieren über bestimmte Angelegenheiten, die Sorge für die Hinterbliebenen, das Abholen von sterbenden Angehörigen, das Warnen und Beschützen in Gefahr, das Trösten von Angehörigen, etc.

Bei der Beschäftigung mit dem Paranormalen wurden Geister in vier Hauptgruppen unterschieden:

1.    Experimentelle Erscheinungen
2.    Krisenerscheinungen
3.    Post-mortem-Erscheinungen
4.    Geister von Verstorbenen

Die erste Gruppe beschreibt Erscheinungen lebender Personen, die von diesen erzeugt und dazu veranlasst werden, anderen an unterschiedlichen Orten zu erscheinen (z.B. Astral-Körper).
Bei der zweiten Gruppe handelt es sich um Fälle, die um den Zeitpunkt des Todes herum stattfinden und von vielleicht noch lebenden, aber evtl. gerade sterbenden Menschen stammen. Sie durchlaufen oft eine furchtbare Schicksalsprüfung, die zum Tode führen kann und erscheinen währenddessen ihren Verwandten.
Die dritte Gruppe bezeichnet Geister, die eine recht kurze Zeitspanne nach dem Tode der Person erscheinen. Oft ähneln sie der wirklichen Person dermaßen, dass sie den Betrachter bis zum Schock hin erschrecken.
Die vierte Gruppe sind die Geister par excellence. Sie tauchen am häufigsten auf und erscheinen Menschen, die überhaupt keine Verbindungen zu ihnen haben. Auch scheint die Zeit keine Rolle für sie zu spielen, denn sie können auch noch Jahrhunderte nach dem Todesfall erscheinen.

Diese Unterscheidungen gehen zurück auf den britischen Mathematiker George Nugent Merle Tyrell (1879 – 1952). Tyrell war 1945/46 Präsident der Society for Psychical Research und seine Bücher „Apparitions“ und „Mensch und Welt in der Parapsychologie“ gehören noch immer zu Standard-Geisterliteratur.

Die Autorin und Erforscherin des Paranormalen, Rosemary Guiley, führt in ihrer Encyclopedia of Ghosts and Spirits (1993) noch weitere vier Kategorien hinzu, von denen die ersten Drei in der Literatur immer wieder erwähnt werden:

1.    kollektive Geistererscheinungen
2.    reziproke Geistererscheinungen (ähnlich dem Phänomen des Doppelgängers oder der Bilokation)
3.    Sterbebettvisionen
4.    Erscheinungen in Fällen, die Reinkarnation nahelegen.

Den Totengeistern steht jedoch noch eine andere Gruppe von Geistern gegenüber. Die Naturgeister.
Sie sind übernatürliche Wesen, die die Naturkräfte verkörpern. Sie waren niemals menschlich, so wie die Geister von Verstorbenen, eher könnte man sie als eine Art Dämonen bezeichnen, wenn man so will. Dies ist aber kein Grund, sie als „böse“ anzusehen, denn sie personifizieren einfach nur die Elemente. Daher werden sie auch in vier Gruppen unterteilt, die den vier Elementen zugeordnet sind.

So gibt es:
Erdgeister             ->     Gnome
Luftgeister             ->     Sylphen
Feuergeister         ->     Salamander
Wassergeister     ->     Undinen

Zu den Gnomen zählen z.B. die Wichtel und Zwerge, zu den Sylphen die Elfen und Alben, zu den Undinen die Nixen und Wassermänner und in der Gruppe der Salamander findet man die Drachen und Irrlichter.
Die Naturgeister spielen heutzutage eher in der Magie eine Rolle, in der sie als bestimmte Kräfte gedacht sind und bei Beschwörungen wichtig sein können.
Man nennt sie auch „Elementale“.

Es gibt auch noch den Begriff der „Elementargeister“.
Je nach Quelle stehen sie den Elementalen gleich, oder bezeichnet der Begriff Seelen(-teile) Verstorbener, die auf die subhumane Stufe der Naturgeister herabgesunken sind. Der Grund dafür ist böses, schlechtes, „unmenschliches“ Verhalten. Dadurch hat die Seele ihre Menschlichkeit verloren und der Friede im Jenseits, bzw. ‚das Himmelreich‘ ist für immer versperrt.

© Angelika Köllner

Quellen:
Annekatrin Puhle, Das Lexikon der Geister, München 2004, ISBN 3-86533-011-8

Werner F. Bonin, Lexikon der Parapsychologie und ihrer Grenzgebiete, Bern und München, Sonderausgabe 1988, ISBN 3-572-04271-2

Walter von Lucadou, Dimension PSI – Fakten zur Parapsychologie, 2003, ISBN 3-471-78571-X

Theresa Cheung, The Element Encyclopedia of Ghosts and Hauntings, 2006, ISBN 978-0-00-729906-5

Paul Rohland, Geister, deutsche Erstausgabe 2008, ISBN 978-3-86070-025-1

Phänomene – die Welt des Unerklärlichen, Ausgabe 1994, ISBN 3-86070-025-1

Unerklärliche Phänomene, Ausgabe 1995, ISBN 9-86070-763-X

Wikipedia

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!