Die Devils Toy Box - Teil II von II

Das Team Ghost Hunter hat sich natürlich gefragt, warum ausgerechnet Spiegel J.P. Warren zu seiner Devils Toy Box inspiriert haben. Daher wurde das Thema Spiegel etwas genauer recherchiert: 

Eigentlich sind Spiegel älter als die Menschheit, denn auch ruhende Wasseroberflächen der Natur spiegeln ihre Umgebung. Erste 'echte', also in diesem Fall künstliche Spiegel waren vermutlich flache Schalen mit Wasser.

Schon in der Antike waren Spiegel bereits Gebrauchsgegenstände. Belegt wird dies durch vielfache Funde von (Metall-)Spiegeln als Grabbeigaben von Frauen.

Metallspiegel wurden bereits benutzt, lange bevor der Mensch das Glas entdeckte. Kupfer und Bronze wurden zu Scheiben plattgeschlagen oder gegossen, bearbeitet und solange poliert, bis sie blinkten und man sich spiegeln konnte.

Es gab zu dieser Zeit auch schon glasartige Spiegel, doch kann man diese nicht mit denen vergleichen, die heutzutage genutzt werden. Sie bestanden aus dunklen Stücken von undurchsichtigem Obsidian, die eine geglättete Oberfläche hatten. Oft wurden diese Teile in Mauern eingesetzt und dienten als Spiegel.

Nach der Entdeckung des Glases begannen die Römer mit der Herstellung von Glasspiegeln, in dem sie das Glas mit einer Schicht Metall versahen. Bei Ausgrabungen (in Deutschland) wurde ein Spiegel aus Glas gefunden, dessen Rückseite eine Schicht aus Gold hatte, das mit Lack abgedeckt worden war. In Gräbern aus dem zweiten und dritten Jahrhundert wurden auch Glasteile mit einer Bleischicht gefunden.

Um das 14. Jahrhundert herum, nach der Erfindung des Glasblasens, stellte man Spiegel aus Glaskugeln her. In die ausgeblasene Kugel wurde durch die Glasmacherpfeife ein Metallgemisch aus Blei, Antimon und Zinn gegossen, während sie noch glühte. Nach dem Abkühlen wurden sie zerschnitten. Dadurch erhielt man kleine, gebogene (konvexe) Spiegel. Generell konnte man Spiegel damals nicht als flach bezeichnen, daher hat man sich an der leichten Verformung des Spiegelbildes nicht gestört.

Gegen Ende des Mittelalters hatte man die Verarbeitung zum Quecksilber-Spiegel (Zinn-Amalgam-Spiegel) hin entwickelt. Ursprung und Zeitpunkt dieses Prinzips sind nicht bekannt, aber es gibt Schriften aus dem 13. und 14. Jahrhundert, in denen solche Spiegel beschrieben werden. Ab dem 16. Jahrhundert wurden so hergestellte Spiegel Allgemeingut.

Jahrzehntelang war die Herstellungsmethode ein Geheimnis. Das Monopol hatten Deutschland und Flandern.In der Spiegelindustrie spielten Quecksilberspiegel 400 Jahre lang eine Hauptrolle, wobei Zinnspiegel eigentlich eine bessere Bezeichnung wäre, da die reflektierende Schicht aus 75 Teilen Zinn und 25 Teilen Quecksilber bestand. Da sich Quecksilber und Zinn jedoch zu Zinnamalgam verbinden, stimmt, rein chemisch gesehen, weder das Eine, noch das Andere.

Die Herstellung war umständlich und zeitaufwendig, Man legte eine Zinnplatte auf einen großen Tisch, der ringsum eine Ablaufrinne hatte. Um die Zinnplatte herum wurde ein Lattenwerk aufgebaut, das man mit Steinen beschwerte. Danach wurde Quecksilber auf die Platte gegossen und mit einem Tuch in das Zinn gerieben (der Überlieferung nach wurde dazu ausschließlich eine Hasenpfote benutzt). Dann wurde eine 3-6 mm dicke Schicht Quecksilber aufgegossen. Verunreinigungen wurden mit der scharfen Kante einer Latte beseitigt. Anschließend legte man vorsichtig eine Glasplatte auf dieser Schicht ab, die mit einer Wolldecke abgedeckt und dann beschwert wurde. Man entfernte die Latten, wodurch das überflüssige Quecksilber über die Rinne ablaufen konnte. Den Tisch stellte man danach, mit der Glasplatte abschüssig, auf. So konnte weiteres Quecksilber ablaufen. Nach ein paar Tagen setzte man den Spiegel, weiterhin abschüssig, für ca. drei Wochen auf ein Gestell.

Das Glas vom Tisch  zu nehmen, war nicht unproblematisch. Gab es währenddessen einen lauten Knall, wie von einem Gewitter, oder durch Kanonenschläge, fiel das Quecksilber einfach ab und der ganze Prozess musste wiederholt werden. Die Spiegelproduktion war damals nicht nur umständlich und kompliziert, sondern auch gesundheitsgefährdend, da Quecksilberdämpfe sehr giftig sind. Daher suchte man nach anderen Produktionsverfahren.

Im Jahre 1835 veröffentlichte (Justus) Liebig einen Artikel, in dem stand:"…wenn man Aldehyd mit einer Silbernitratlösung mischt und erhitzt, scheidet sich Silber auf der Wand des Glases ab und es entsteht ein brillanter Spiegel".

Dieses Prinzip diente als Grundlage der weiteren Forschung und man entdeckte chemische Verfahren, von denen die Spiegelproduktion sehr profitierte. Heutzutage erfolgt die Herstellung von Spiegeln auf einem Band von 450 m Raumlänge.

Die Produktion kann man in folgende Abschnitte erteilen.

 

•    Das Fließband wird mit hochwertigem Flachglas (klar oder gefärbt) beladen

•    Das Glas wird mit Ceriumoxid, Kreide und Wasser gereinigt und anschließend getrocknet

•    Es folgt Versilberung mit Silbernitrat

•    Als nächstes erfolgt die Beschichtung mit Kupfersulfat zum Schutz der Silberschicht

•    Dann wird das Ganze reingewaschen, getrocknet und gehärtet

•    Es wird eine zweite Lackschicht aufgetragen, welche die Silberschicht vor chemischen und physischen   Beschädigungen schützt 

•    Nun wird der Spiegel getrocknet, abgekühlt und gereinigt.

 

Inzwischen wird an und mit Verfahren gearbeitet, die weniger schädlich für die Umwelt sind, da z.B. ohne Kupfersulfat gearbeitet wird und bleifreie Lackierungen benutzt werden.

 

 "Zerbricht ein Spiegel, bedeutet das sieben Jahre Pech!"

 

Dieses Sprichwort kennt beinahe Jeder und sehr Viele hängen diesem Volksglauben noch immer an.Zunächst einmal galt dies nicht im übertragenen Sinne, sondern der zerbrochene Spiegel löste tatsächlich das Unglück aus. In der Zeit, aus der dieser Aberglaube stammt, waren Spiegel sehr wertvoll. Pro Haushalt gab es vielleicht Einen - wenn man es sich leisten konnte. Wer sein eigenes Bild sehen wollte, schätzte sich glücklich, wenn er einen eigenen Spiegel besaß oder benutzen durfte. Ansonsten musste man sich eine ruhige Wasseroberfläche suchen.

Aber es gab natürlich auch eine Bedeutung im übertragenen Sinne. Als dieser Aberglaube entstand, gab es noch keine Fotografie und ihre Erfindung lag noch in ferner Zukunft. Man konnte sich porträtieren lassen. Ein guter Porträtmaler war teuer, konnte aber ein halbwegs naturgetreues Bild erstellen.

Ein Spiegel jedoch schuf ein perfektes (wenn auch seitenverkehrtes) Abbild eines Menschen. Nur die wenigsten Menschen wussten, wie das funktioniert, für alle Anderen war das Zauberei. Das Abbild eines Menschen - vor Allem, wenn es so vollkommen gleich war - galt als Doppelgänger und der Spiegel, als Medium das ihn erschuf, war ein Zaubermittel. Als Zaubermittel wurde der Spiegel nicht nur dazu benutzt, sein eigenes Abbild anzusehen. Man brachte kleine Spiegelchen an der Kleidung an, oder am Geschirr von Pferden und Kühen. Darin sollten sich Dämonen und Hexen spiegeln, auf dass sie, von ihrem eigenen Spiegelbild erschreckt, die Flucht ergreifen und so weder Mensch noch Vieh verfluchen können. So, wie sie sich vor ihrem eigenen Bild erschrecken sollten, so sollten auch ihre Flüche und Energien auf sie selbst zurückfallen. So dienten Spiegel auch als Schutz vor dem bösen Blick, den sie ebenso auf den Aussender zurückwarfen.

Andererseits wurden, und werden z.T. heute noch, im Todesfall die Spiegel verhängt oder zur Wand gedreht, damit der Tote nicht von seinem Spiegelbild festgehalten wird. 

Man glaubte, das Spiegelbild sei die Seele und Spiegel waren außerdem ein Symbol für Eitelkeit, vielleicht gab es hier einen Zusammenhang, der zu dem Glauben führte, dass sich der Tote nicht spiegeln darf und daher die Spiegel verhängt wurden.

Man glaubte jedoch auch, dass eine weitere Leiche folgte, wenn der Spiegel nicht verhängt wird , weil derjenige stirbt, der sich in einem Totenzimmer spiegelt. Wenn also ein Spiegel , als mächtiges Zaubermittel, zerbrach, konnte das nur schweres, langes Unglück bedeuten.Im Mittelalter war der Glaube an Zauberspiegel besonders groß.

Man glaubte, dass in der Walpurgisnacht jeder normale Spiegel in einen Zauberspiegel umgewandelt werden kann. Ein Zauberspiegel zeigte das wahre Wesen der Dinge. Er zeigte Kräuter gegen Krankheiten, verborgene Schätze, Erzadern, verlorenes Gut, herannahende Feinde oder Dinge, die weit entfernt stattfanden. Spiegel wurden daher auch als unheimlich und gefährlich angesehen.

In der Esoterik, vor allem im Bereich der Magie, werden Spiegel auch heute noch als Tür und Tor in andere Ebenen, Reiche und Dimensionen angesehen. So sollen sie auch die Welt der Lebenden mit der der Toten verbinden. Wesen aller Art können durch Spiegel Räume betreten und verlassen. Deshalb sollte man sie magisch versiegeln, um sie so als Tür bzw. Durchgang zu verschließen. Aber auch in der Magie werden dem Spiegel genau gegenteilige Eigenschaften zugeschrieben und man benutzt ihn als Schild, der negative Energien und unerwünschte Kräfte nicht nur abwehrt, sondern wieder auf die Quelle zurückwirft.

In der Philosophie stellt man sich die Ewigkeit und Unendlichkeit als Spiegelung einer Spiegelung vor. Diese Idee tritt heute auch in der zeitgenössischen Physik auf.

 

Das Team von Ghost Hunter hat folgendes Fazit aus dem Projekt für sich gezogen: Die Devils Toy Box funktioniert nicht im Sinne ihres Erfinders als Geisterfalle oder Dimensionsportal, sondern ist einfach nur ein simpler hohler, innen verspiegelter Würfel.

 

 © Angelika Köllner

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GEGEN SPUKTOURISMUS!

 

Immer wieder erscheinen Zeitungsmeldungen über Personen, die beim unbefugten Betreten von Grundstücken oder Gebäuden von der Polizei aufgegriffen worden sind und angeben, durch PU-Videos und –Berichte (Paranormale Untersuchung) dazu animiert worden sind.

Außerdem machen Ghosthunter auch immer wieder die Feststellung, dass Orte, an denen auch gerne PUs durchgeführt werden, mehr und mehr vermüllt oder zerstört werden, sei es durch Vandalismus, Graffitis, etc.

 

Leute, das geht gar nicht!

 

Paranormale Untersuchungen sind keine Aufforderungen, die jeweiligen Plätze einfach so aufzusuchen und dort zu randalieren!
In den Berichten der Ghosthunter wird oft genug betont, dass sich das jeweilige Team um eine Genehmigung bemüht hat, diesen Ort zu untersuchen und sich mit Wissen und Erlaubnis des Eigentümers dort aufhält.

 

Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch Ghosthunter unbefugt einen Ort betreten, weil der Eigentümer einfach nicht auszumachen war. Auch das ist nicht gutzuheißen.

Aber kein Ghosthunter-Team, das etwas auf sich hält, würde einen Ort mutwillig beschmieren, beschädigen oder zerstören. Es wird kein Müll zurückgelassen, nicht mal Zigarettenkippen.

Ghosthuntern geht es dabei um ihre PU und um die Phänomene, die sie dabei vielleicht erleben und dokumentieren können.

Sie behandeln den Ort mit Vorsicht und Respekt.

 

Wenn Ihr euch durch PU-Videos und –Berichte inspiriert fühlt und diese Plätze selbst mal besuchen wollt, dann nehmt einfach Kontakt zu dem jeweiligen Ghosthunter-Team auf. Fast jedes Team nimmt gerne auch mal Gäste mit auf PU. Sollte es aus irgendwelchen Gründen als PU-Gast nicht klappen, bekommt Ihr so sicher wenigstens Informationen, wo Ihr euch wegen einer Genehmigung hinwenden könnt.

 

Die Konsequenzen von Spuktourismus sind weitreichender, als Ihr denkt und treffen nicht nur die Randalierer, wenn sie von der Polizei erwischt werden. Je nachdem, wie alt sie sind, werden ihre Eltern benachrichtigt und müssen evtl. ein Bußgeld zahlen. Wenn nicht die Eltern, dann vielleicht sie selbst. Sicher wird’s von Zuhause auch ein schönes Donnerwetter geben.

Desweiteren wird der Eigentümer des Ortes sicher über das unbefugte Betreten informiert werden. DAS hat dann Konsequenzen für die Ghosthunter. Wenn das fragliche Team selbst ohne Genehmigung da war, droht ebenfalls eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch bzw. unbefugtem Betreten. Evtl. ebenfalls eine Bußgeldzahlung.

UND – der/die Eigentümer haben vielleicht so die Nase voll von dem Theater, dass sie auch keine Genehmigung mehr zum Betreten des Grundstücks/Gebäudes erteilen, wenn die Nächsten anfragen.

Die Folgen: Es gibt immer weniger Orte, an denen Ghosthunter ihre PUs durchführen können, es wird immer schwerer, Genehmigungen zu erhalten, d.h. weniger Berichte und Videos und weniger Chancen, evtl. doch eindeutige Belege für Spuk, etc. zu finden.

Das Alles zerstört uns die Möglichkeit, unser Hobby, unsere Leidenschaft auszuüben!

Solche PUs an öffentlichen Orten, bzw. ohne Klienten sind nicht nur für unser Vergnügen und den Thrill. Es geht auch darum, Erfahrung zu sammeln, Übung zu bekommen, Fehler zu lösen und das Team zu stärken und zusammenzuschweißen. Außerdem sind es auch oft die Orte selbst und deren Geschichte, die uns daran faszinieren.

 

All das wird durch Spuktouristen kaputt gemacht.

 

Spuktourismus ist ignorant, dumm und egoistisch!

 

WIR BETONEN HIERMIT GANZ DEUTLICH, DASS WIR UNS VON SPUKTOURISMUS DISTANZIEREN UND UNSERE PU-BERICHTE AUF KEINEN FALL ALS AUFFORDERUNG ZUM SPUKTOURISMUS ZU VERSTEHEN SIND!

 

Wenn Ihr Euch für einen Ort näher interessiert, meldet Euch einfach bei uns. Wir helfen gerne.

 

Euer Team Ghost Hunter

Wir twittern auch! Folgt uns unter @T_Ghost_Hunter und bleibt immer auf dem Laufenden!